ISSN: 2376-130X
Melnik SS und Usatenko OV
Jede Probe einer DNA-Sequenz kann , obwohl sie im Laufe der Evolution entstanden ist, mathematisch als ein aus einer Gesamtheit von Realisierungen eines zufälligen diskreten Prozesses mit komplexer statistischer Struktur ausgewähltes Beispiel betrachtet werden. Dieser Standpunkt ermöglicht es uns, von den biologischen Eigenschaften der DNAs abzuschweifen und ihre statistischen Charakteristika mithilfe standardmäßiger mathematischer Methoden zu untersuchen: ihre Korrelatoren, Momente unterschiedlicher Ordnung, Entropie usw. zu berechnen. Zur besseren Verdeutlichung kann man die berechneten Charakteristika mit anderen ähnlichen zufällig korrelierten Sequenzen vergleichen. Hier vergleichen wir die Komplexität (ausgedrückt in Korrelation und Entropie) von DNAs und literarischen Texten und behalten dabei die beinahe philosophische Frage im Hinterkopf: Was ist aus mathematischer Sicht ein komplexer organisiertes Objekt?