ISSN: 2155-9899
Maria Malm, Kirsi Tamminen, Timo Vesikari und Vesna Blazevic
Hintergrund und Ziele: Noroviren (NoVs) sind die Hauptverursacher nichtbakterieller akuter Gastroenteritis bei Menschen aller Altersgruppen weltweit. Aus dem Kapsid VP1 von NoV stammende virusähnliche Partikel (VLPs), die in verschiedenen Expressionssystemen produziert werden, sind die wichtigsten Impfstoffkandidaten gegen NoV. Ziel dieser Studie war es, die systemische und mukosale Verabreichung sowie eine Kombination aus beiden Verabreichungen von NoV-VLPs zur Induktion von Immunreaktionen bei BALB/c-Mäusen zu untersuchen und zu vergleichen.
Materialien und Methoden: BALB/c-Mäuse wurden intramuskulär (IM), intranasal (IN) oder sequenziell (IM gefolgt von IN) mit einem von unserem Labor entwickelten NoV GII-4 VLP-Impfstoffkandidaten immunisiert. NoV GII-4-spezifische Serum- und mukosale IgG- und IgA-Antikörper wurden per ELISA analysiert. GII-4-spezifische T-Zell-Immunreaktionen wurden mithilfe eines ELISPOT-Tests untersucht, der die Produktion von Interferon-γ (IFN-γ) auf Einzelzellebene misst.
Ergebnisse: IM-immunisierte Mäuse entwickelten eine starke systemische und mukosale NoV-spezifische IgG-Antikörperreaktion, aber es fehlte vollständig die IgA-Reaktion. Im Gegensatz dazu zeigten IN-immunisierte Mäuse eine starke systemische und mukosale IgG- und IgA-Produktion, aber es fehlten CD8+-T-Zellreaktionen. Die sequentielle Immunisierung kompensierte die mangelhaften IgA- und CD8+-T-Zellreaktionen, die durch jede Verabreichung allein induziert wurden.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine sequentielle IM+IN-Immunisierung für die Verabreichung des NoV-VLP-Impfstoffs in Betracht gezogen werden sollte, um breite Immunreaktionen zu aktivieren.