ISSN: 2472-4971
Walid Bouziane, Jamal Karbal, Omar Agoumi, Abdelkrim Daoudi
Hintergrund: Das Kompartmentsyndrom ist ein medizinischer und chirurgischer Notfall. Tatsächlich handelt es sich um einen „Wettlauf gegen die Zeit“, um den Druck in einem genau definierten Muskelkompartiment so schnell wie möglich zu reduzieren. Seine Entwicklung auf Handebene im Rahmen eines Quetschtraumas ist eine seltene Lokalisation und betrifft hauptsächlich das radiale interossäre Muskelkompartiment. Die Diagnose des Handkompartmentsyndroms ist in erster Linie klinisch. Seine klassische klinische Trias umfasst spontane Schmerzen, Lähmungen und Schmerzzunahme bei passiver Streckung. Jede zusätzliche Untersuchung darf die Behandlung des Patienten in keiner Weise verzögern. Das Ignorieren dieses chirurgischen Notfalls kann zu dauerhaften Schäden an der Hand führen.
Fallpräsentation: In diesem Artikel besprechen wir unsere Erfahrungen mit zwei Fällen, die nach zahlreichen Mittelhandfrakturen infolge eines Traumas an einem Kompartmentsyndrom der Hand litten. Die Behandlung umfasste eine Entladungsdermofasziotomie, eine Fixierung der Mittelhand und eine engmaschige Überwachung der Hand. Nach drei Monaten waren hervorragende Ergebnisse mit einer vollständigen Wiederherstellung der Beweglichkeit der Hand zu verzeichnen.
Schlussfolgerung: Das Kompartmentsyndrom in der Hand ist eine seltene Lokalisation, die die funktionelle Prognose der Hand beeinflusst. Seine Behandlung besteht aus zwei Schlüsselkomponenten: Entlastungsaponeurotomie und Knochenstabilisierung. Bei diesem Syndrom sollte eine chirurgische Behandlung nicht verzögert werden.