ISSN: 2167-7948
Marcin Barczyński
Eine vollständige Thyreoidektomie sollte Patienten angeboten werden, denen eine fast vollständige oder vollständige Thyreoidektomie empfohlen worden wäre, wenn die Diagnose vor der ersten Operation vorgelegen hätte. Dies umfasst alle Patienten mit Schilddrüsenkrebs außer denen mit kleinen (<1 cm), unifokalen, intrathyroidalen, lymphknotennegativen Tumoren mit geringem Risiko. Eine therapeutische zentrale Halslymphknotendissektion sollte eingeschlossen werden, wenn die Lymphknoten klinisch betroffen sind. Die Ablation des verbleibenden Lappens mit radioaktivem Jod wurde als Alternative zur vollständigen Thyreoidektomie verwendet. Es ist nicht bekannt, ob dieser Ansatz zu ähnlichen Langzeitergebnissen führt. Folglich wird eine routinemäßige radioaktive Jodablation anstelle einer vollständigen Thyreoidektomie nicht empfohlen.
Obwohl eine erneute Schilddrüsenoperation ein höheres Risiko für operative Komplikationen birgt als eine erste Schilddrüsenoperation, hat die Erfahrung gezeigt, dass sie mit mehreren verschiedenen Techniken sicher durchgeführt werden kann. Dennoch sollten Schilddrüsenchirurgen in ihrer Praxis wissen, wie sie die Notwendigkeit erneuter Schilddrüsenoperationen minimieren können, und sich vor der ersten Operation strikt an eine detaillierte präoperative Untersuchung und individuelle Risikobewertung halten. Es sollte nichts Geringeres als eine einseitige Lobektomie mit Isthmusektomie durchgeführt werden, und der Chirurg muss bei der ersten Operation alle Anstrengungen unternehmen, um alle betroffenen Nebenschilddrüsen zu erhalten und den Nervus laryngeus recurrens zu schützen. Mehrere Ergänzungen zur Schilddrüsenoperation wie die intraoperative Nervenüberwachung oder die intraoperative iPTH-Untersuchung können dazu beitragen, die Ergebnisse der individuellen Leistung zu verbessern. Eine solche Strategie spielt eine immer größere Rolle bei der Verbesserung der Qualität der Schilddrüsenoperation weltweit.