ISSN: 2167-0870
Christina Vidinova*, Dafina Antonova, Kalin Vidinov
Die Therapie mit dem Anti-Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) ist die führende Behandlungsstrategie bei altersbedingter Makuladegeneration (AMD). Obwohl diese Behandlung im Allgemeinen die Sehschärfe der betroffenen Patienten verbessert, kann ihre langfristige Anwendung zu schweren Komplikationen führen.
Zweck: Der Zweck unserer Studie besteht darin, die möglichen langfristigen Komplikationen einer Anti-VEGF-Behandlung bei AMD-Patienten zu beschreiben und mögliche Wege aufzuzeigen, einige dieser Komplikationen zu vermeiden.
Methoden: In unsere prospektive Studie wurden 42 Patienten mit feuchter AMD aufgenommen. Sie alle unterzogen sich einer vollständigen ophthalmologischen Untersuchung einschließlich Sehschärfe (VA), Fundusfotografie, struktureller optischer Kohärenztomographie (OCT) (Revue, Optovue) und OCT-A (Angiophlex, Zeiss). Alle Patienten wurden über einen Zeitraum von 2 Jahren mit Aflibercept (Eylea) im Treat and Extend-Regime behandelt. Die durchschnittliche Anzahl der Injektionen betrug 15 ± 2. Alle Patienten wurden nach dem 2-Jahres-Zeitraum auf mögliche Komplikationen untersucht.
Ergebnisse: Die festgestellten Langzeitkomplikationen können in Prozenten wie folgt zusammengefasst werden:
• Tachyphylaxie auf das Behandlungsmedikament – 20 %
• RPE-Riss -10 %
• Netzhautfibrose und Narbenbildung – 32 % – 35 %
• Netzhautatrophie 25 %
Bei 20 % der Patienten entwickelte sich nach dem ersten Jahr eine Tachyphylaxie, die zu einer geringeren Wirkung des Medikaments auf den Behandlungsverlauf führte. Ein Absetzen der Behandlung oder ein Wechsel zu einem anderen Medikament half gegen diese Komplikation. In 10 % der Fälle entwickelte sich ein Riss des retinalen Pigmentepithels (RPE), normalerweise in Fällen mit RPE-Ablösung, großflächig und hoch. Eine Netzhautfibrose war die schwerwiegendste Komplikation. In unserer Studie entwickelte sie sich hauptsächlich bei Patienten mit niedrigerer Sehschärfe zu Beginn, mit Makulablutungen oder intraretinalen Zysten. Eine Netzhautfibrose entwickelte sich normalerweise nach der 8. intravitrealen Injektion. In 25 % entwickelte sich eine Netzhautatrophie.
Schlussfolgerung: Komplikationen der Anti-VEGF-Therapie sind relativ selten, führen aber zu verheerenden Ergebnissen. Je stärker die Wirkung des Anti-VEGF-Medikaments, desto häufiger treten Komplikationen auf, insbesondere Fibrosen. Eine frühzeitige Erkennung der Risikofaktoren wie Sehschwäche zu Beginn, intraretinale Zysten, Makulablutungen und großflächige CNV sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Prophylaxe der möglichen Komplikationen.