ISSN: 2155-9570
Cecilia Jakobsson, Mohamed A. Youssef, Iman Marzouk, Nihal ElShakankiri, Nader Bayoumi, Francis L. Munier, Daniel F. Schorderet und Hana Abouzeid
Zweck: Bericht über die klinische und genetische Studie eines Kindes mit bilateraler Anophthalmie.
Methoden: Ein 14-jähriger ägyptischer Junge von blutsverwandten Eltern wurde einer allgemeinen und einer vollständigen ophthalmologischen Untersuchung unterzogen. Ein Mutationsscreening der A/M-Gene mit rezessivem Erbgang wurde schrittweise durchgeführt und die DNA mittels Sanger-Sequenzierung analysiert.
Ergebnisse: Bei der allgemeinen Untersuchung wurden bilaterale Anophthalmie, Arachnodaktylie der Füße und ein hoher gewölbter Gaumen festgestellt. Die Eltern waren Cousins ersten Grades und gesund. Die Sequenzierungsanalyse ergab eine neuartige zusammengesetzte heterozygote Mutation in einer der Kopien von Exon 2 von VSX2 und eine mögliche Deletion von mindestens Exon 2 auf dem anderen Allel.
Schlussfolgerungen: Bei einem Patienten aus einer ägyptischen blutsverwandten Familie wurde eine zusammengesetzte heterozygote VSX2-Mutation festgestellt, die mit Anophthalmie assoziiert ist. Mit diesem Bericht steigt die Zahl der VSX2-Mutationen bei Anophthalmie/Mikrophthalmie (A/M) auf 13. Die funktionellen Folgen der gemeldeten Veränderungen müssen noch charakterisiert werden, ebenso wie der Prozentsatz von A/M, der durch Mutationen im VSX2-Gen verursacht wird. Diese Familie zeigt auch, dass trotz Blutsverwandtschaft auch heterozygote Mutationen auftreten können und man die molekulare Analyse nicht auf homozygote Mutationen beschränken sollte.