ISSN: 2168-9857
Bouchikhi AA, Amiroune D, Khallouk A, Tazi MF, Mellas S, El Ammari J, El Fassi MJ und Farih MH.
Einleitung: Die Skelettmuskulatur ist eine seltene Lokalisation von Blasenkrebsmetastasen. In der Literatur wurden nur sehr wenige Fälle von Urothelkarzinommetastasen im Psoasmuskel beschrieben. Wir berichten über eine gleichzeitige Tumormetastasierung im Psoasmuskel und Milzmetastasen, die von einem Plattenepithelkarzinom der Harnblase herrühren. Dieser Zusammenhang wurde in der früheren medizinischen Literatur nie beschrieben. Fallbericht: Der Patient war ein 45-jähriger Marokkaner. Er unterzog sich einer transurethralen Blasentumorresektion (TURB). Die Diagnose war einen Monat zuvor in der Notaufnahme gestellt worden, als man ihn wegen Seitenschmerzen und Schwellung des rechten Beins vorstellte. Der Patient hatte Fieber und zeigte eine weit fortgeschrittene Verschlechterung seines Allgemeinzustands. Die CT-Aufnahme zeigte ein typisches Aussehen eines rechtsseitigen Psoasabszesses in Verbindung mit einer metastatischen Milzlokalisation. Die Ultraschalluntersuchung des rechten Beins zeigte eine ausgedehnte Thrombophlebitis. Der Patient unterzog sich einer chirurgischen Drainage des Psoasabszesses und Biopsien. Die histopathologischen und immunhistochemischen Untersuchungen zeigten ein Plattenepithelkarzinom des Psoasmuskels mit sehr geringer Differenzierung. Diese Tumoren entstanden aus Metastasen dieses Abszesses. Trotz der Antikoagulanzienbehandlung starb der Patient nach 3 Wochen chirurgischer Behandlung an einer Lungenembolie. Schlussfolgerung: Das berichtete Plattenepithelkarzinom des Psoasmuskels entstand in der Blase mit Milzmetastasen. Dies ist der erste Bericht in der Literatur. Angesichts des möglichen metastatischen Ursprungs des Psoasabszesses wird empfohlen, eine unnötige chirurgische Drainage zu vermeiden.