ISSN: 2332-0761
Kingston Magaya
In diesem Artikel wird die Verfassungsentwicklung Simbabwes untersucht und die Ansicht analysiert, dass Verfassungsgebungsprozesse und ihre inhaltlichen Ergebnisse die politischen Interessen der Herrscher zu einem bestimmten Zeitpunkt widerspiegeln. Der Hintergrund der Verfassungsreform in Simbabwe wird bis zur Lancaster-Verfassung von 1979 zurückverfolgt. Auf eine umfassende Analyse des Entwurfs der Verfassungskommission von 1999/2000 folgt eine Diskussion des Entwurfs der Nationalen Verfassungsversammlung (NCA) von 2001. Im Wesentlichen befasst sich dieser Artikel mit dem von der COPAC geleiteten Verfassungsreformprozess und einigen der Herausforderungen, die sich im darauffolgenden politischen Umfeld ergaben. Diese Herausforderungen werden im Lichte der Elitetheorie der Verfassungsgebung untersucht, um die Vorstellung zu untermauern, dass die Verfahren der Verfassungsgebung und ihre Inhalte ein klares Spiegelbild der Interessen der politischen Eliten jener Zeit sind. Darüber hinaus werden Parallelen zwischen den Lancaster- und den COPAC-Prozessen gezogen und anschließend argumentiert, dass diese Prozesse nicht vom Volk vorangetrieben, sondern ausgehandelt wurden. Die vergleichende Analyse wird zeigen, dass diese beiden Dokumente zu ihrer Zeit als Arbeitsverfassungen angenommen wurden, da zwischen den interessierten internen Parteien ein gegenseitiger Konsens bestand, wie es die Elitenzusammenhaltstheorie vorschreibt, die ein Ableger der Elitentheorie ist. Daher spielt diese Studie die demokratischen und pluralistischen Theorien als Schlüsselfaktoren des Verfassungsgebungsprozesses in Simbabwe herunter und vertritt die Ansicht, dass Verfassungsgebungsprozesse und -ergebnisse die Ängste, Bestrebungen und Interessen der Herrscher widerspiegeln und nicht die Ansichten der Massen.