ISSN: 2572-4916
Andrea Messori
Bewährte Standardchemotherapieschemata gelten als Behandlungsstandard für Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Osteosarkom, die Ergebnisse sind jedoch im Allgemeinen enttäuschend. In den letzten Jahren wurden jedoch neuartige Behandlungen in klinischen Studien getestet, die eine vergleichende Bewertung verdienen. Unser Ziel war es, die aktuellen Daten zur Wirksamkeit dieser neuen Wirkstoffe anhand des Endpunkts Gesamtüberleben (OS) zu überprüfen. Zur Rekonstruktion der individuellen Patientendaten wurde die Shiny-Technik eingesetzt. Zur Schätzung der Hazard Ratios (HRs) für paarweise Vergleiche wurde eine Standard-Cox-Statistik durchgeführt.
Nach einer Standardliteraturrecherche wurden vier neue Behandlungen identifiziert (Regorafenib, Cabozantinib, Apatinib plus Camrelizumab, Pembrolizumab). Nachweise zur Wirksamkeit dieser Behandlungen lagen aus fünf klinischen Studien der Phase II vor; Kaplan-Meier-Kurven des Gesamtüberlebens lagen für alle Behandlungen außer Pembrolizumab vor. Die Gesamtzahl der auswertbaren Patienten betrug 26, 22, 42 und 43 für Regorafenib, Cabozantinib, Apatinib plus Camrelizumab bzw. Pembrolizumab. Pembrolizumab konnte aufgrund des Fehlens einer OS-Kurve nicht ausgewertet werden. Gemcitabin plus Sirolimus (für insgesamt 35 Patienten) wurde als Kontrollbehandlung im Hinblick auf die Standardchemotherapie angesehen.
Bei Verwendung von Gemcitabin plus Sirolimus als gemeinsamem Vergleichspräparat zeigte keine der drei neuen Behandlungen (Regorafenib, Cabozantinib, Apatinib plus Camrelizumab) eine signifikante Verbesserung des OS. Der einzige statistische Trend (bei p=0,06) wurde für Regorafenib festgestellt, das eine numerische Verbesserung des OS im Vergleich zu den Kontrollen zeigte.
Unsere Analyse zeigt, dass diese neuartigen Behandlungen für Osteosarkom, die eine ähnliche Wirksamkeit aufweisen, im Vergleich zur Standardchemotherapie keine signifikante Verbesserung des Gesamtüberlebens bewirken. Weitere Forschung ist erforderlich, um andere Wirkstoffe zu identifizieren, die eine deutlichere Verbesserung des Gesamtüberlebens bewirken.