ISSN: 2167-0870
Michael G. Baracy Jr., Karen Hagglund, Sanjana Kulkarni, Fareeza Afzal, Katherine Arends, Robert Morris, Leigh Solomon, Muhammad Faisal Aslam Logan Corey*
Bedeutung: Das Tragen von Masken und die Einhaltung sozialer Distanz scheinen die febrile Neutropenie bei anfälligen Bevölkerungsgruppen zu verringern, insbesondere bei Patienten mit hämatologischen Malignomen.
Ziel: Festzustellen, ob Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Infektion, nämlich das Tragen von Masken und die Einhaltung sozialer Distanz, zu einer Verringerung der Inzidenz febriler Neutropenie führen.
Design: Dies war eine retrospektive Kohortenstudie, in der die Inzidenz von FN in den 13 Monaten vor (Jahr 0) und 13 Monaten nach (Jahr 1) den Public Health Executive Orders (PHEO) in Michigan verglichen wurde. Daten, die von Michigan Emergency Departments (EDs) freiwillig an das National Syndromic Surveillance Program (NSSP) übermittelt wurden, wurden für alle ED-Besuche vom 1. April 2019 bis zum 31. März 2021 abgefragt.
Rahmen: Bevölkerungsbasierte Studie.
Teilnehmer: Eine bevölkerungsbasierte Stichprobe von Patienten, die sich in einer Notaufnahme in Michigan vorstellten und von denen Daten erfasst wurden.
Intervention(en): Bevölkerungsbasiertes Maskieren und soziale Distanzierung.
Hauptergebnis(se) und Maßnahme(n): Das primäre Studienergebnis war die Häufigkeit von FN als Anteil der Notfallbesuche in den 13 Monaten vor und nach den COVID-19-Eindämmungsmaßnahmen, nämlich Maskentragen und soziale Distanzierung. Wir gingen davon aus, dass es in der Zeit nach den Verordnungen des öffentlichen Gesundheitswesens zur Eindämmung der Ausbreitung des COVID-19-Virus zu einem deutlichen Rückgang der FN-Inzidenz kommen würde.
Ergebnisse: Während des Untersuchungszeitraums wurden insgesamt 8.979.221 Notaufnahmebesuche erfasst. Im Jahr 0 wurden 5.073.081 Notaufnahmebesuche und im Jahr 1 3.906.140 verzeichnet, was einem Rückgang von 23 % entspricht. Der Anteil der Notaufnahmebesuche mit der Diagnose FN ging signifikant zurück und sank über die Zeiträume hinweg um 13,3 % (0,15 % gegenüber 0,13 %, p=0,036). Bei Patienten mit einer hämatologischen Malignität war die Inzidenz von FN in der Zeit nach der PHEO signifikant geringer (22 % gegenüber 17 %, p=0,02).
Schlussfolgerungen und Relevanz: Unsere Studie ergab einen signifikanten Zusammenhang zwischen sozialer Distanzierung und in großem Umfang eingeführten Maskenrichtlinien mit einer Verringerung der FN-Raten, insbesondere bei Patienten mit hämatologischen Malignomen. Diese Erkenntnisse können bei der Gestaltung klinischer Studien sowie bei der Entwicklung zukünftiger Empfehlungen zur Prävention von FN hilfreich sein.