ISSN: 2572-0775
Tesfaye Hurisa, Hirut Megersa, Tigist Tsegaye
Hintergrund: Eine verspätete Diagnose angeborener Herzfehler (CHD) führt zu erheblicher Morbidität und Mortalität. Ein Screening von Neugeborenen bei der Geburt ermöglicht jedoch eine frühzeitige Erkennung von CHD und verringert Komplikationen, die mit einer verspäteten Diagnose verbunden sind. Forschungen, die das Ausmaß der verspäteten Diagnose angeborener Herzfehler untersuchen, ermöglichen es den Beteiligten, eine gezielte Sensibilisierung für Screening-Praktiken zur Früherkennung angeborener Herzfehler zu planen.
Ziele: Beurteilung der Verzögerung bei der Diagnose angeborener Herzfehler und damit verbundener Faktoren bei pädiatrischen Patienten, die vom 1. Januar 2018 bis zum 30. Dezember 2020 im Cardiac Center Ethiopia registriert waren.
Methoden: Im Herzzentrum in Addis Abeba, Äthiopien, wurde ein retrospektives, institutionell basiertes Querschnittsstudiendesign verwendet. Insgesamt wurden zweihundertsechzehn registrierte pädiatrische Patienten mit angeborenen Herzfehlern, die die Einschlusskriterien erfüllten, in diese Studie aufgenommen. Die Daten wurden in Epi-data Version 7.2.2.6 eingegeben, bereinigt und zur Analyse in SPSS Version 24 exportiert. Variablen mit einem p-Wert <0,25 waren Kandidaten für eine multivariable Analyse. Anschließend wurde eine multivariable Analyse durchgeführt, um die assoziierten unabhängigen Faktoren der abhängigen Variablen zu bestimmen. Statistische Signifikanz wurde bei p-Werten <0,05 und einem angepassten Odds Ratio (AOR) bei einem 95%-Konfidenzintervall (95% CI) berücksichtigt.
Ergebnisse: An dieser Studie nahmen 216 Kinder teil, von denen 83 (38,4 %) männlich und 133 (61,6 %) weiblich waren. 85 (39,4 %) der Kinder waren zwischen 12 Monaten und 5 Jahren alt. Bei 206 (95,4 %) Kindern wurde eine verzögerte Diagnose einer angeborenen Herzkrankheit festgestellt. In der multivariablen logistischen Regressionsanalyse sind die Bildung der Mutter und die Analphabeten [AOR = 0,135 (95 % CI = (0,025–0,715)], der Ort der Geburt, das Krankenhaus [AOR = 0,057 (95 % CI = (0,005–0,643)] und das Gestationsalter in Wochen bei der Geburt des Frühgeborenen [AOR = 0,110 (95 % CI (0,017–0,723)]] signifikante Faktoren.
Schlussfolgerung: Die Ausbildung der Mutter, der Geburtsort und das Gestationsalter waren unabhängig voneinander mit der Verzögerung der Diagnose angeborener Herzfehler verbunden. Wiederholte Atemwegsinfektionen wurden ebenfalls als Komplikation angesehen. Die Verbesserung der grundlegenden sozioökonomischen Indikatoren und die Einrichtung eines angemessenen Systems zur Vorsorge und Überweisung im Gesundheitswesen sind hilfreich.