ISSN: 2161-1068
Lankamo Ena Digesa 1*, Aklil Hailu Beyene 2, Erdaw Tachbele Betre 2
Einleitung: Das Auftreten von multiresistenter Tuberkulose (MDR-TB) stellt eine Herausforderung für die globale Prävention und Bekämpfung von Tuberkulose dar. Äthiopien ist eines der 30 Länder, die von multiresistenter Tuberkulose betroffen sind. Es gibt nur wenige Forschungsergebnisse zu multiresistenter Tuberkulose in den Randgebieten des Landes.
Ziele: Identifizierung der Determinanten einer multiresistenten Tuberkulose bei Patienten aus Randbezirken im Süden Äthiopiens, die eine Tuberkulosebehandlung erhalten.
Methoden: Von März bis April 2019 wurde in Südäthiopien eine einrichtungsbasierte, unübertroffene Fall-Kontroll-Studie durchgeführt. Bei den Fällen handelte es sich um bestätigte Patienten mit multiresistenter Tuberkulose, während die Kontrollgruppe Patienten waren, die sich als geheilt erklärten oder die Erstlinienbehandlung gegen Tuberkulose abgeschlossen hatten. Die Studienteilnehmer wurden durch einfache Zufallsstichproben rekrutiert. Die Daten wurden in Epi Data Version 4.4.3 eingegeben, bereinigt und mit SPSS Version 24 analysiert. Bivariate und multivariable Analysen wurden verwendet, um die Determinanten der multiresistenten Tuberkulose zu identifizieren. Die Determinanten mit einem P-Wert <0,05 wurden als signifikant mit multiresistenter Tuberkulose assoziiert erklärt und die Adjusted Odd Ratio (AOR) mit 95%-Konfidenzintervall wurde verwendet, um den Grad der Assoziation zu messen.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 180 Studienteilnehmer in die Studie aufgenommen: 90 Fälle und 90 Kontrollen. Eine multivariable logistische Regression ergab, dass sich Personen ohne Schulbildung (AOR: 5,18, 95 % KI: 1,69–15,80), die auf dem Land leben (AOR: 2,60, 95 % KI: 1,14–6,88), ein Body-Mass-Index von < 18,5 kg/m² ( AOR: 3,11, 95 % KI: 1,41–6,88), eine Lungentuberkulose (AOR: 3,98, 95 % KI: 1,11–14,22), eine Kontakthistorie mit einem bekannten Tuberkulosepatienten (AOR: 3,99, 95 % KI: 1,75–9,07) und eine Vorgeschichte früherer Behandlungen (AOR: 9,5, 95 % KI: 4,08–22) als unabhängige Prädiktoren für multiresistente Tuberkulose erwiesen. Schlussfolgerung: Diese Studie hat gezeigt, dass sich die Determinanten der multiresistenten Tuberkulose in den Randgebieten nicht von denen in den großen städtischen Zentren unterscheiden. Wir empfehlen eine landesweite zukünftige Studie, um Repräsentativität zu gewährleisten und Fälle mit Kontrollen abzugleichen, um die Determinanten der multiresistenten Tuberkulose in Randgebieten zu identifizieren.