ISSN: 2329-9096
Bich-Han Nguyen, Dany Gagnon, Alain M. Danino, Antoinette De Iure, Isabelle Robidoux, Marie Riley-Nobert und Geraldine Jacquemin
Hintergrund: Die Funktion der oberen Extremitäten (U/E) kann sich bei Patienten mit Tetraplegie nach einer rekonstruktiven Sehnentransferoperation erheblich verbessern. Eine effektive Methode zur Triage potenzieller Kandidaten würde den Überweisungsprozess an Rehabilitations- und Operationsteams optimieren. Ziele: Vorschlag eines Kriterienkatalogs zur Auswahl von Patienten mit Tetraplegie, die möglicherweise Kandidaten für eine umfassende Untersuchung vor einer rekonstruktiven U/E-Operation sind; Anwendung dieser Kriterien auf eine Gruppe von Patienten mit Tetraplegie, um den Prozentsatz der Eignung für eine präoperative Untersuchung zu bestimmen; und Vergleich dieser Zahlen mit zuvor in der Literatur angeführten Zahlen. Ort: Ein Rehabilitationskrankenhaus in Quebec (Kanada), das spezialisierte stationäre Rehabilitation nach Rückenmarksverletzungen anbietet. Methoden: Retrospektive Aktenuntersuchung von Patienten mit Tetraplegie, die zwischen dem 1. April 2006 und dem 31. März 2010 aus einem Rehabilitationskrankenhaus entlassen wurden. Die potenzielle Eignung für eine Operation wurde anhand der motorischen Funktion der oberen Extremitäten, des Alters, medizinischer Komorbiditäten, Compliance-Problemen und persönlicher Präferenzen beurteilt. Bei Personen, die aufgrund ihrer verbleibenden U/E-Kraft als nicht geeignet galten, wurden das neurologische Niveau, die Schwere der Verletzung und das Alter analysiert, um Trends und Signifikanz zu bestimmen. Ergebnisse: Von 221 Personen mit Tetraplegie galten sechzehn (7,2%) als potenzielle Kandidaten, und drei (1,3%) unterzogen sich innerhalb des festgelegten Zeitrahmens einer rekonstruktiven Operation. Einhundertsechsundsiebzig (176) Personen galten aufgrund ausreichender (n=140; 63,3%) oder unzureichender (n=36; 16,3%) U/E-Motorik als nicht operationsfähig. Das neurologische Niveau, die Schwere der Verletzung und das Alter standen alle in signifikantem Zusammenhang mit der potenziellen Eignung für eine Operation. Schlussfolgerung: Es wird die Verwendung objektiver Kriterien befürwortet, um potenzielle Kandidaten zu triagieren, die vor der Planung einer rekonstruktiven U/E-Operation einer umfassenden Beurteilung unterzogen werden sollen. Ein kleinerer Prozentsatz von Personen mit Tetraplegie scheint für eine rekonstruktive U/E-Operation in Frage zu kommen als bisher berichtet. Die meisten Personen, bei denen eine Operation nicht in Frage kam, verfügten über eine ausreichende U/E-Motorik, waren älter und hatten eine unvollständige Rückenmarksverletzung erlitten.