ISSN: 2165-7556
Bing Zhang, Enrique Álvarez Casado, Enrico Occhipinti und Pedro Mondelo
Arbeitsbedingte Muskel-Skelett-Erkrankungen (AMSD) sind derzeit nicht nur ein Gesundheitsproblem in Unternehmen in sechs europäischen Regionen, nämlich Katalonien (ES), Lombardei (IT), Südwestböhmen (CZ), Oberösterreich (AU), Estland (EE) und Provinz Nordbrabant (NL), sondern wirken sich auch negativ auf die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen aus. Dieses von Innovation 4 Welfare (I4W) geförderte Projekt wird für Unternehmen in den teilnehmenden Regionen von großem Nutzen sein. Obwohl die EU-Gesetzgebung neue und hochinnovative technische Standards im Bereich der „körperlichen Ergonomie“ geschaffen hat, die speziell darauf abzielen, die „arbeitende Bevölkerung“ vor biomechanischen und organisatorischen Risiken für AMSD zu schützen, ist es für Benutzer immer noch nicht einfach, ein geeignetes Tool oder eine geeignete Strategie zur Identifizierung von Gefahren und zur Bewertung von Risiken für die wirksame Prävention von AMSD zu finden. Ein weiterer ebenso wichtiger Aspekt ist, dass es in Bezug auf die Prävention von AMSD in europäischen Regionen eine große Lücke zwischen den Anwendungen und den EN-Standards gibt. Daher zielt dieses Projekt (TIAM) darauf ab, eine Reihe von Toolkits zu entwickeln, die den Benutzern helfen, die am besten geeignete und effektivste Lösung für das vorliegende Problem zu finden, und andererseits die Anwendung von auf EN-Normen basierenden Tools und Methoden zur Prävention von Arbeitsunfällen an europäischen Arbeitsplätzen zu stärken. Als Ergebnis wurden in diesem Projekt vier Arten von Tools sowohl für einfache Aufgaben als auch für komplexere, variable Aufgaben entwickelt. Darüber hinaus wurden aus den Ergebnissen des Projekts zwei wichtige politische Empfehlungen abgeleitet: 1) Schaffung gesetzlicher Bedingungen zur Unterstützung ergonomischer Methoden in KMU und des Risikomanagements in Bezug auf Arbeitsunfälle; 2) Förderung von Informationen über die europäische Gesetzgebung in Bezug auf Ergonomie und Arbeitsunfälle. Dieses Dokument schließt mit dem Vorschlag, dass ein wesentliches Element für eine erfolgreiche Prävention von Arbeitsunfällen die Interaktion zwischen den Arbeitnehmern und den politischen Entscheidungsträgern sowie Wissensanbietern ist.