ISSN: 2161-1068
Kate E. Birkenkamp, Michael Lauzardo, Bonita T. Mangura, Maximo O. Brito, David E. Griffith, Barbara J. Seaworth und Patricio Escalante
Hintergrund: Es gibt einige Kontroversen bezüglich der Behandlung einer latenten Tuberkuloseinfektion und Tuberkulose bei Patienten mit rheumatologischen Indikationen für eine biologische Therapie.
Ziele: Beschreibung der aktuellen Expertenmeinungen und -präferenzen bezüglich der Bewertung und Behandlung einer latenten Tuberkuloseinfektion und Tuberkulose bei Kandidaten und Empfängern einer Tumornekrosefaktor-Alpha-blockierenden Therapie.
Methoden: Zwischen dem 18. August 2009 und dem 21. Juni 2010 wurde ein Fragebogen zu Präferenzen in Bezug auf Management und Behandlung einer latenten Tuberkulose-Infektion und einer aktiven Tuberkulose bei Kandidaten mit Tumornekrosefaktor-Alpha-Blockierung an Tuberkulose- und Rheumatologie-Experten in den gesamten Vereinigten Staaten verteilt. Die Antworten auf die Umfrage wurden als 5-stufige Likert-Skala (von „überhaupt nicht einverstanden“ bis „vollkommen einverstanden“) oder als Prioritätenrangliste (1 bis 6 oder 7) formuliert, und die Daten wurden auf prozentuale Übereinstimmung und Medianwerte analysiert.
Messungen und Hauptergebnisse: Der Tuberkulin-Hauttest und die Interferon-Gamma-Freisetzungstests zum Screening auf latente Tuberkulose-Infektionen fanden bei Tuberkulose- und Rheumatologen hohe Akzeptanz. Die meisten Teilnehmer befürworteten die tägliche Einnahme von Isoniazid über 9 Monate zur Therapie latenter Tuberkulose-Infektionen, aber die Reaktionen hinsichtlich des Zeitpunkts für den Beginn der Tumornekrosefaktor-Alpha-Blocker-Therapie waren gemischt. Die meisten Tuberkulose-Experten befürworteten die Standardtherapie gegen Tuberkulose zur Behandlung von Tuberkulose, aber die Präferenzen der Rheumatologen variierten. Im Gegensatz dazu waren die meisten Rheumatologen der Meinung, dass die Tumornekrosefaktor-Alpha-Blocker-Therapie bei Personen mit aktiver Tuberkulose abgesetzt werden sollte, während die Meinungen der Tuberkulose-Experten auseinander gingen.
Schlussfolgerungen: Unter den Experten herrschte weitgehende Übereinstimmung hinsichtlich der Präferenzen für die Diagnose und Behandlung einer latenten Tuberkulose-Infektion und einer Tuberkulose unter hypothetischen, aber wahrscheinlich häufigen klinischen Szenarien, es bestehen jedoch einige Unterschiede.