ISSN: 2155-9899
Rayan Bawayan*, Khalid Elhassan, Ashraf Dada
Das Vorhandensein spenderspezifischer Antikörper und HLA-Inkompatibilität zwischen Wartelistenpatienten und potenziellen Spendern erschwert Transplantationsprogramme weltweit und stellt ein großes Hindernis für einen schnellen Zugang zu Organtransplantationen dar. Insbesondere bei Nierentransplantationen sind die HLA-Effektor-Antikörper der wichtigste Grund für Transplantatversagen und antikörpervermittelte Abstoßungen. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Nierentransplantationen weltweit aufgrund der kontinuierlich steigenden Zahl von Patienten mit Nierenversagen im Endstadium stark an. Für diese Patienten wurde die Hämodialyse regelmäßig nur als Zwischenschritt betrachtet und das ideale Ziel ist es, so früh wie möglich eine geeignete Niere zu finden. Im Falle einer HLA-Inkompatibilität ist die Wartezeit auf ein Organ jedoch zu lang und geht oft mit dialysebedingten Mehrfacherkrankungen einher, einschließlich körperlicher, sozialer und psychischer Komplikationen, insbesondere bei Patienten mit zusätzlichen einschränkenden Faktoren wie ABO-Inkompatibilität oder Multimorbidität. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die aktuellen Diagnosetools für eine genaue Prüfung, Identifizierung und Analyse von HLA-Antikörpern und geht auf die verbleibenden Bedenken in Bezug auf ihre klinische und immunologische Relevanz ein. Es wird die zunehmende Bedeutung verschiedener Technologien und Ansätze zur Überwindung der immunologischen Barrieren bei Nierentransplantationen untersucht, einschließlich der extrakorporalen Entfernung klinisch relevanter Antikörper. Darüber hinaus werden in der Übersicht Ansätze für zukünftige Forschungen zur Überwindung immunologischer Herausforderungen und zur Herbeiführung von Immuntoleranz bei Nierentransplantationen vorgeschlagen.