ISSN: 2161-0487
Bostock WW und Bostock ECS
1997, nach dem Tod von Prinzessin Diana, erklärte die britische Boulevardpresse, dass Großbritannien einen „kollektiven Nervenzusammenbruch“ erleide. In diesem Artikel wird untersucht, ob man behaupten kann, dass ein kollektiver Geisteszustand existieren könnte, der einen „Zusammenbruch“ (um einen nicht-technischen Begriff zu verwenden) erleiden könnte. Tatsächlich hat das Konzept des kollektiven Geisteszustands eine lange Geschichte, aber es gibt auch eine bekannte Kritik namens Methodologischer Individualismus, wonach Gedanken und Handlungen nur Einzelpersonen zugeschrieben werden können. Wenn das Konzept des kollektiven Geisteszustands gültig ist, dann kann man argumentieren, dass das normale Funktionieren einer Gruppe, Gemeinschaft oder ganzen Gesellschaft, also eines Kollektivs, durch Ansteckung gestört werden kann und man von einer Störung sprechen kann. Einige der allgemein anerkannten, großflächigen Störungen sind Depression, Angst, Aggression, Desensibilisierung und die Akzeptanz von Völkermord. Somit kann das Konzept des kollektiven Geisteszustands ein wertvolles transdisziplinäres Mittel zur Untersuchung einiger der großen Probleme darstellen, mit denen die Menschheit konfrontiert ist.