ISSN: 2385-4529
Kristen E. Jastrowski Mano, Kristie Bergmann, Jacquelyn Corvan, Steven J. Weisman, W. Hobart Davies, Keri R. Hainsworth
Hintergrund: Übergewichtige und fettleibige Jugendliche haben ein erhöhtes Risiko für chronische Schmerzen. Ziel der vorliegenden Studie war es, zu untersuchen, ob die Wahrnehmung der Schmerzbeschwerden der Jugendlichen durch die elterliche Wahrnehmung durch den Gewichtsstatus der Jugendlichen oder die Bereitstellung einer medizinischen Diagnose für das Schmerzproblem beeinflusst wird. Methoden: Unter Verwendung eines analogen Modells lasen die Teilnehmer (N=272 Eltern) eine zufällig zugewiesene Vignette und füllten einen Fragebogen mit 26 Fragen aus. Die Vignetten variierten nach einem 2 x 2-Design (Gewichtsstatus: fettleibig versus normalgewichtig; medizinische Diagnose: Vorhandensein versus Fehlen). Es wurde eine multivariate Varianzanalyse (MANOVA) zwischen zwei Gruppen durchgeführt. Ergebnisse: Es gab einen statistisch signifikanten Haupteffekt für den Gewichtsstatus (F (2, 230) = 5,840, p<0,05). Der Einfluss des Gewichtsstatus war signifikant für die Wahrscheinlichkeit des Behandlungsnutzens (F (1, 231) = 10,186, p<0,05), aber nicht für die Schwere (F (1, 231) = 0,885, p>0,05). Die Bereitstellung einer medizinischen Diagnose für das Schmerzproblem hatte keinen Einfluss auf die Wahrnehmung der Eltern. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Fettleibigkeit die Wahrnehmung der Eltern in Bezug auf Schmerzberichte von Jugendlichen stark beeinflusst. Eltern von Jugendlichen mit chronischen Schmerzen nehmen die Schmerzen ihrer Kinder möglicherweise als veränderbarer wahr, je nach der Fettleibigkeit ihres Kindes. Die aktuellen Erkenntnisse sind ein Anstoß, Faktoren zu untersuchen, die die Wahrnehmung der Rechtmäßigkeit von Schmerzen und die Einstellung gegenüber dem Kind positiv beeinflussen können.