ISSN: 2385-4529
Elisabeth Boddé, Monique van Dijk, Arjan Bastiaan van As
Hintergrund: In der internationalen Literatur wird viel darüber diskutiert, ob es besser ist, Traumapatienten an der Verletzungsstelle oder in einer nahegelegenen Einrichtung zu behandeln oder sie in eine spezialisierte Notfalleinrichtung zu transportieren. Frühere Studien, in denen direkt aufgenommene und überwiesene Patienten verglichen wurden, zeigten widersprüchliche Ergebnisse, und nur sehr wenige Studien konzentrierten sich auf Kinder. Ziel dieser Untersuchung war es, einen Überblick über die möglichen Unterschiede im Ausgang zwischen direkt aufgenommenen und überwiesenen Patienten im Umfeld des Red Cross War Memorial Children's Hospital in Kapstadt, Südafrika, zu erhalten. Methoden: Bei 209 Kindern, die mit einem verkürzten Verletzungswert von drei oder vier in das Red Cross War Memorial Children's Hospital eingeliefert wurden, wurde eine 5-jährige retrospektive medizinische Aktenuntersuchung durchgeführt. Wir verglichen die Ergebnisse zwischen direkt aufgenommenen Patienten und Patienten, die von anderen Gesundheitseinrichtungen überwiesen wurden. Ergebnisse: Es gab keine Unterschiede bei der Sterblichkeit oder der Aufenthaltsdauer der Patienten im Red Cross War Memorial Children's Hospital. Direkt aufgenommene Patienten erreichten das Krankenhaus im Median innerhalb von 60 Minuten (Interquartilbereich, IQR, 52 bis 84), verglichen mit 185 Minuten (IQR 120 bis 302) für überwiesene Patienten (p<0,01). Schlussfolgerungen: Um die Wartezeit für überwiesene Patienten zu verkürzen, muss das Triage-System vor Ort verbessert werden. Außerdem muss das Rettungspersonal geschult werden, um Behandlungen vor Ort durchzuführen, ein anfängliches Krankenhaus ohne Trauma zu ersetzen und Patienten direkt in eine spezialisierte Notfallversorgungseinrichtung zu transportieren.