ISSN: 2167-0269
Ahmad Puad Mat Som und Amer Hani Al-Kassem
Der Inlandstourismus soll den größten und am wenigsten beachteten Teil des touristischen „Eisbergs“ ausmachen, wird jedoch vom Interesse der Akademiker und politischen Entscheidungsträger am internationalen Tourismus überschattet. Im Gegensatz zum internationalen Tourismus, der in hohem Maße von globalen Systemen und Mega-Infrastrukturen abhängt, hat sich der Inlandstourismus offenbar ohne große Investitionen und Kommerzialisierung entwickelt und gehalten. Er wird auch als geeigneter Ersatz für den internationalen Tourismus unter dem Einfluss externer Faktoren wie Katastrophen und Krisen vorgeschlagen. In der Tourismusforschung haben sich nicht viele Forscher mit dem Thema Inlandstourismus im Nahen Osten, insbesondere in Saudi-Arabien, beschäftigt. Der Fokus auf den Inlandstourismus ist in Saudi-Arabien wichtig, da das Land einer der größten Exporteure von Touristen ist, die das Königreich verlassen, und die Regierung versucht, einen größeren Teil der Tourismusausgaben ihrer einheimischen Touristen in der nationalen Tourismusbranche zu behalten. Vor diesem Hintergrund versucht dieser Artikel, die Potenziale und Herausforderungen der Entwicklung des Inlandstourismus in der Region Asir im Südwesten Saudi-Arabiens zu erörtern. Die Analyse basiert auf Sekundärdaten und wird durch Interviews mit zwölf Tourismusunternehmen und Hoteliers in der Region unterstützt. Die Ergebnisse zeigten, dass die Region Asir ein einzigartiges Reiseziel ist und über ein beträchtliches ungenutztes Potenzial verfügt. Das Wachstum des Inlandstourismus erfordert jedoch eine Diversifizierung in Bezug auf Produkt, Markt und geografische Gebiete. Da die Entwicklung des Tourismus ein umfassendes Unterfangen ist, an dem viele Sektoren und Interessengruppen beteiligt sind, ist es für die Regierung von entscheidender Bedeutung, eine mehrstufige, allumfassende und koordinierte Entwicklungsstrategie zu entwickeln. Dies sind die Herausforderungen, auf die die Tourismusbranche des Landes reagieren muss, um den Inlandstourismus zu fördern.