ISSN: 2155-9880
Paula Soler-Ferrer, Kelly Casos, Maria L. Perez und Manuel Galinanes
Ischämische Postkonditionierung (IPostC) ist eine kardioprotektive Strategie, die nach längerer Ischämie angewendet wird. In einem In-vitro-Modell des menschlichen Myokards haben wir zuvor gezeigt, dass ein Zyklus von 120 s Ischämie den größten Schutz bietet; die optimale Dauer des Reperfusionsintervalls zwischen längerer Ischämie und der Anwendung von IPostC wurde jedoch noch nicht bestimmt. Um die Bedeutung dieses Reperfusionsintervalls zu untersuchen, wurden Myokardmuskeln aus dem rechten Vorhofohr von 26 Patienten 90 Minuten lang einer Ischämie unterzogen, gefolgt von 120 Minuten Reoxygenierung. IPostC wurde durch vier verschiedene Reperfusionsintervalle (30, 60, 120 und 180 s) gefolgt von 120 s Ischämie induziert. Laktatdehydrogenase-Leckage und Caspase-3-Aktivität wurden gemessen, um Zellschäden bzw. Apoptose zu bewerten. Die Ergebnisse zeigten, dass Intervalle von 120 und 180 s mehr Schutz boten als solche von 30 und 60 s, obwohl nur bei etwa einem Drittel der Patienten ein Schutz erreicht wurde. Wichtig ist, dass die Muskeln von Patienten, die Stickoxid-Donatoren als Mittel gegen Angina pectoris erhielten, durch keines der verwendeten IPostC-Protokolle geschützt wurden. Zusammenfassend zeigt die vorliegende Studie, wie wichtig die Dauer des Reoxygenierungsintervalls vor der Anwendung von IPostC ist, wobei 120 und 180 s den größten Schutz bieten. Dieses Ergebnis ist für die Gestaltung zukünftiger Studien zum klinischen Nutzen von IPostC und zur Untersuchung der zugrunde liegenden Schutzmechanismen relevant.