ISSN: 2157-7013
Antonio Giovanni Solimando, Antonella Argentiero, Peter Kraus, Anna Ruckdeschel, Claudia Covelli, Angelo Vacca und Hermann Einsele
Mukormykose ist eine neue Gruppe lebensbedrohlicher Pilzinfektionen, die durch filamentöse Pilze der Familie Mucorales verursacht werden. Mukormykose tritt am häufigsten bei Empfängern von Stammzelltransplantaten und Patienten mit zugrunde liegenden hämatologischen Malignomen, schlecht eingestelltem Diabetes mellitus, Trauma, Neutropenie, Kortikosteroid- und Deferoxamintherapie aufgrund von mangelhafter phagozytischer Funktion, erhöhten Serumspiegeln an verfügbarem Eisen und Wirt-Pathogen-Interaktion auf. Die Pilze dringen in Blutgefäße ein und verursachen Endothelschäden und ausgedehnte Angioinvasionen mit Infarkt, Nekrose und Thrombose verschiedener Gewebe. Mukormykose ist bei Lungenerkrankungen mit einer sehr hohen Mortalität verbunden, die noch höher ist, wenn die Diagnose schwer zu stellen ist. Wir präsentieren den Fall eines 67-jährigen Mannes mit einer pulmonalen Form von Mukormykose, die sich als opportunistische Infektion nach Induktionschemotherapie bei akuter myeloischer Leukämie FAB M2 präsentierte. Wir behandelten den Patienten 4 Wochen lang mit intravenösem Amphotericin B und endobronchialer Resektion, wonach sich sein klinischer und radiologischer Zustand verbesserte. Insgesamt kann eine frühzeitige Berücksichtigung der Mukormykose zu einer früheren Diagnose, medizinischen und chirurgischen Therapie und einer höheren Überlebensrate führen. Darüber hinaus liefern wir ein reales Beispiel für mehrere Denkstrategien, die für eine patientenorientierte klinische Praxis erforderlich sind. Insgesamt ist dieser Fall ein herausforderndes Beispiel zwischen klinischem Urteil und verfügbaren validierten Richtlinien.