ISSN: 2385-4529
Silvana Alves Pereira, Valtenice de Cássia Rodrigues de Matos França, Klayton Galante Sousa, Marcelo Fernandes da Costa
Hintergrund: In Brasilien, wo der Zugang zu Gesundheitsdiensten schwierig ist, machen die steigende Zahl von Komorbiditäten bei Frühgeborenen mit der Diagnose Bronchopulmonale Dysplasie (BPD) die Entwicklung eines Tools erforderlich, mit dem sich Aspekte der Sehfunktion in kurzer Zeit wirksam beurteilen lassen. Ziel dieser Studie war die Entwicklung eines einfachen Protokolls zur Beurteilung des Okulomotoriksystems bei Neugeborenen mit BPD. Methoden: In unserer Studie wurden zwei Gruppen von Frühgeborenen verglichen: Diejenigen, die länger als 28 Tage auf Sauerstoff angewiesen waren, wurden in die BPD-Gruppe (BG) aufgenommen, während Babys, die maximal 10 Tage lang Sauerstoff erhielten, in die Frühgeborenengruppe (PG) aufgenommen wurden. Ausschlusskriterien waren: Babys unter mechanischer Beatmung und/oder vasoaktiven Medikamenten, Babys mit intrakraniellen Blutungen, Frühgeborenenretinopathie, motorischen und/oder neurologischen Missbildungen. Die Untersuchungen wurden durchgeführt, während das Baby bequem saß, und es wurden vier Augenbewegungsarten bewertet: Sakkadenbewegungen (SAC), sanfte Blickfolge (SP), vestibulookulärer Reflex (VOR) und optokinetischer Nystagmus (OKN). Ergebnisse: 52 Säuglinge wurden untersucht, davon 22 in der BPD-Gruppe und 30 in der Frühgeborenengruppe. Geburtsgewicht, Gestationsalter und Apgar-Wert nach einer und fünf Minuten unterschieden sich zwischen den beiden Gruppen nicht signifikant. Bei Säuglingen mit BPD fehlten drei der vier Augenbewegungsarten; laut Chi-Quadrat-Test war dies im Vergleich zur Frühgeborenengruppe statistisch signifikant. Schlussfolgerungen: Das in dieser Studie verwendete Protokoll war ausreichend, um das Okulomotoriksystem bei Neugeborenen mit BPD-Diagnose zu bewerten. Die Augenmotilität dieser Säuglinge war im Vergleich zu Babys ohne BPD-Diagnose beeinträchtigt.