ISSN: 2161-0487
Alessandro Silveira, Luciano Dias de Mattos Souza
Einleitung: Autismus-Spektrum-Störungen (ASD) sind durch Beeinträchtigungen der sozialen Kommunikation und das Auftreten von repetitivem und stereotypem Verhalten gekennzeichnet. Daten zeigen eine Prävalenz von 2,7 % in der Kindheit, und frühe Interventionen haben eine signifikante Wirkung, wenn sie vor dem vierten Lebensjahr durchgeführt werden.
Ziele: Überprüfung der wissenschaftlichen Literatur zu Screening-Skalen für Autismus, die für Kinder bis zu 36 Monaten entwickelt wurden, Identifizierung der Instrumente, Vergleich ihrer Genauigkeit und Einordnung nach den Screening-Leveln 1 (universelles Screening) und 2 (diagnostische Unterstützung).
Methode: Gemäß dem Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses (PRISMA)-Protokoll führten zwei Gutachter unabhängig voneinander die Artikelauswahl und Datenextraktion durch. Die Suchvorgänge wurden in den Datenbanken PubMed, Virtual Health Library (VHL), Scielo, PsycINFO und Google Scholar durchgeführt, mit Filter für den Zeitraum zwischen 2013 und 2022. Insgesamt wurden 815 Artikel gefunden, von denen 22 in diese Überprüfung aufgenommen wurden. Die Studie wurde in PROSPERO registriert: „CRD42022343562“.
Ergebnisse: Die modifizierte Checkliste für Autismus bei Kleinkindern, überarbeitet mit Follow-Up (M-CHAT-R/F) erwies sich auf Stufe 1 als das genaueste Instrument, während auf Stufe 2 das Autism Diagnostic Observation Schedule-Toddler Module (ADOS-2-T) hervorstach. Die überarbeitete Social Attention and Communication Surveillance (SACS-R) zeigte unabhängig von der Screeningstufe die besten Indikatoren. Im brasilianischen Kontext ist die M-CHAT-R/F das einzige vollständig angepasste Instrument. Skalen, die spezifischere Altersgruppen bewerten und interaktive Follow-Up-Interviews durch Fachleute beinhalten, sind für Screeningzwecke besser geeignet. Diese Erkenntnisse können zu Leitlinien für die klinische Praxis und zur Forschung zur Frühdiagnose von ASD beitragen.