Jay M Robles
Einleitung und Ziel: Beatmungsassoziierte Pneumonie (VAP), definiert als Lungenentzündung, die mehr als 48 Stunden nach der Intubation und künstlichen Beatmung des Patienten auftritt, ist eine der wichtigsten nosokomialen Infektionen bei schwerstkranken Patienten. Chlorhexidin, eine antiseptische Lösung, ist ein sicheres und wirksames Produkt mit breiter antiseptischer Wirkung. Diese Metaanalyse soll untersuchen, ob Chlorhexidinbäder die Häufigkeit beatmungsassoziierter Pneumonie signifikant verringern.
Methode: Wir haben die Datenbanken PubMed und Cochrane Central Register durchsucht, um alle veröffentlichten Studien zur Verringerung von VAP durch die Anwendung von Chlorhexidinbädern im Vergleich zu Kontrollgruppen zu finden. In diese Metaanalyse wurden verschiedene Studiendesigns wie randomisierte kontrollierte Studien und Vorher-Nachher-Studien einbezogen.
Ergebnisse: Diese Metaanalyse analysierte acht Studien. In der Chlorhexidin-Gruppe traten an 33.030 Patiententagen 139 Ereignisse auf, was deutlich weniger war als in der Seifen- und Wasser-Gruppe (183 an 35.213 Patiententagen). Die Gesamtinzidenz von beatmungsassoziierter Pneumonie bei der Anwendung von Chlorhexidin wurde um 23 % deutlich reduziert, mit einem gepoolten Risikoverhältnis (RR) von 0,77 mit 95 % Konfidenzintervall (CI): 0,62–0,96; I2 = 52 %. In der Untergruppenanalyse wurde ein signifikanteres Ergebnis beobachtet, wenn eine Vorher-Nachher-Studie als Forschungsdesign verwendet wurde (gepooltes RR 0,63, 95 % Konfidenzintervall (CI): 0,48–0,83, I2 = 31 %). Ein tägliches Chlorhexidinbad führte zu einem günstigeren Ergebnis im Vergleich zu einer Anwendung jeden zweiten Tag, wie aus dem gepoolten RR 0,78, 95 %-Konfidenzintervall (CI): 0,62-0,98, I2 = 59 % hervorgeht.
Schlussfolgerung: Diese Metaanalyse spricht sich eindeutig für die Verwendung eines täglichen Chlorhexidinbads zur Vorbeugung einer beatmungsassoziierten Pneumonie aus.