Zeitschrift für antivirale und antiretrovirale Medikamente

Zeitschrift für antivirale und antiretrovirale Medikamente
Offener Zugang

ISSN: 1948-5964

Abstrakt

Einfluss der Verabreichung von Nevirapin auf die Gallensekretion/ihre biochemische Zusammensetzung bei Albino-Wistar-Ratten

Umoren EB, Obembe AO, Odo MO und Osim EE

Hintergrund: Nevirapin ist ein antiretrovirales Medikament, das die Vermehrung von Zellen des humanen Immundefizienzvirus im Blut verhindert. Diese Studie wurde durchgeführt, um festzustellen, ob die Verabreichung von Nevirapin die Gallensekretion bei Albino-Wistar-Ratten beeinflusst. Methoden: Für die Studie wurden zu Beginn des Experiments männliche und weibliche Albino-Wistar-Ratten (n=20, 50-125 g Körpergewicht) verwendet. Ratten in der Kontrollgruppe (n=10) wurde normale Kochsalzlösung (0,4 mg/kg Körpergewicht) + normales Nagetierfutter verabreicht, während die Nevirapin-Gruppe (n=10) 12 Wochen lang zusätzlich zu normalem Nagetierfutter zweimal täglich (07:00 Uhr und 18:00 Uhr) Nevirapin (0,4 mg/kg Körpergewicht) per Schlundsonde gefüttert wurde. Alle Tiere hatten freien Zugang zu sauberem Trinkwasser. Gallensekretion, Cholesterin, Bilirubin, konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin sowie Gallenelektrolyte wurden gemessen. Ergebnisse: Die Gallensekretion war in der mit Nevirapin behandelten Gruppe signifikant niedriger (p<0,05) als in der Kontrollgruppe. Gesamtcholesterin, Gesamtbilirubin und unkonjugiertes Bilirubin waren in der mit Nevirapin behandelten Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant höher (p<0,001). Konjugiertes Bilirubin war in der mit Nevirapin behandelten Gruppe ebenfalls erhöht, unterschied sich jedoch statistisch nicht von der Kontrollgruppe. Der Elektrolytgehalt (Natrium und Chlor) der Galle war in der mit Nevirapin behandelten Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant niedriger (p<0,01 und p<0,001). Der Gehalt (Kalium und Bikarbonat) der Galle war jedoch in der mit Nevirapin behandelten Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant höher (p<0,05 und p<0,001). Schlussfolgerung: Die langfristige Verabreichung von Nevirapin kann zu einer Verringerung der Gallensekretion, einem Anstieg des Bilirubin-/Cholesterinspiegels und einer Veränderung der Zusammensetzung der Gallenelektrolyte führen. Dies bedeutet, dass NVP Leberschäden hervorrufen kann.

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