ISSN: 2155-6148
Sussan Soltani Mohammadi, Parisa Fazlipanah, Gita Shoeibi und Marzieh Agha Hosseini
Hintergrund: Bei der In-vitro-Fertilisation werden reife Eizellen aus den Eierstöcken unfruchtbarer Frauen unter direkter Sonographie entnommen. Für diesen Vorgang ist immer noch eine Form der Anästhesie und Analgesie erforderlich.
Ziele: Bewertung der Wirkung von rektal verabreichtem Paracetamol auf die intraoperative Sedierung mittels Überwachung des bispektralen Index und auf postoperative Schmerzen anhand einer numerischen Bewertungsskala in dieser Patientengruppe. Schwangerschafts- und Implantationsraten wurden ebenfalls aufgezeichnet.
Material/Patienten und Methoden: Achtzig Frauen der ASA-Klassen I oder II, bei denen eine Eizellentnahme geplant war, wurden in zwei gleich große Gruppen aufgeteilt und erhielten je nach Aufteilung eine Stunde vor der Operation rektales Paracetamol oder ein Placebo. Die Patienten wurden mit Fentanyl und Propofol anästhesiert und die Narkose wurde mit einer Propofol-Infusion aufrechterhalten, um einen Bispektralindexwert zwischen 45 und 65 zu erreichen. Demografische Daten, intraoperativer Propofol- und Fentanylverbrauch, postoperativer Schmerzwert sowie Schwangerschafts- und Implantationsrate wurden ebenfalls aufgezeichnet und zwischen den beiden Gruppen verglichen.
Ergebnisse: Die demografischen Daten unterschieden sich statistisch nicht zwischen den Untersuchungsgruppen. Der intraoperative Propofolverbrauch betrug 67,4 ± 38,1 μg/kg/min in der Paracetamol-Gruppe und 87,0 ± 47,9 μg/kg/min in der Placebo-Gruppe (P=0,04). Kein Patient benötigte während der Operation zusätzliches Fentanyl (P=0,06). 32 Patienten in der Paracetamol-Gruppe und 14 Patienten in der Placebo-Gruppe hatten eine numerische Bewertungsskala ≤ 3, die statistisch signifikant war (P<0,001). Es gab keinen Unterschied in der Schwangerschafts- und Implantationsrate zwischen den Untersuchungsgruppen.
Schlussfolgerung: Die präoperative rektale Gabe von Paracetamol reduzierte den Propofolverbrauch und die postoperativen Schmerzen bei unfruchtbaren Frauen, die sich einer Eizellentnahme zur In-vitro-Fertilisation unterziehen. Die Schwangerschafts- und Implantationsraten waren in dieser Patientengruppe nicht beeinträchtigt.