ISSN: 1948-5964
Xia Wang, Hui Xing, Yuhua Ruan, Lingjie Liao, Haiwei Zhou, Bin Chen, Junqi Su, Wei Zheng und Yiming Shao
Hintergrund: Das chinesische nationale kostenlose antiretrovirale Behandlungsprogramm (NFATP) für HIV-infizierte Patienten hat Leben gerettet. Es gibt jedoch keine Daten über die Auswirkungen der HIV-Arzneimittelresistenz auf die Sterblichkeit unter chinesischen Patienten, die eine antiretrovirale Behandlung erhalten. Methoden: Wir haben Patientenakten aus zwei nationalen Datenbanken verknüpft: Basisdaten zur HIV-Arzneimittelresistenz und Viruslast wurden aus vier nationalen Arzneimittelresistenzstudien aus den Jahren 2004, 2005, 2006 und 2009 gewonnen, und die Gesamtmortalität wurde prospektiv in der NFATP-Datenbank ermittelt. Mit dem Tod verbundene Faktoren wurden mithilfe des Cox-Regressionsmodells ermittelt. Ergebnisse: Insgesamt wurden 5421 HIV-infizierte Patienten in die Analyse einbezogen, die an den Arzneimittelresistenzstudien teilnahmen und eine antiretrovirale Kombinationstherapie (cART) vom NFATP erhielten. Etwa ein Drittel der Patienten (1462/5421) hatten eine HIV-1-Viruslast von ≥1.000 Kopien/ml im Plasma, und 48,4 % (708/1462) dieser Patienten mit virologischem Versagen wiesen eine Resistenz gegen HIV-Medikamente aller Art auf. Die Sterblichkeitsrate betrug bei allen teilnehmenden Patienten 2,8 pro 100 Personenjahre, 4,8 bei Patienten mit virologischem Versagen und 5,7 bei Patienten mit Medikamentenresistenz. Multivariante Cox-Regressionsanalysen zeigten, dass höheres Alter, weibliches Geschlecht, Übertragung durch Plasma/Blut und Medikamenteninjektion, niedrigere CD4-Zahl, virologisches Versagen und Medikamentenresistenz sowie auf Didanosin basierende Behandlungsschemata statistisch signifikant mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden waren. Schlussfolgerungen: Virologisches Versagen und Medikamentenresistenz sind bei chinesischen HIV-infizierten Patienten, die eine antiretrovirale Behandlung erhalten, häufig. Virologisches Versagen und Medikamentenresistenz sind mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden. Die Therapietreue sollte gefördert werden, um das Risiko eines virologischen Versagens und einer Arzneimittelresistenz zu verringern. Zudem sollte die virologische und klinische Überwachung der Behandlung verbessert werden, um einen angemesseneren Einsatz der cART-Medikamente zu ermöglichen.