ISSN: 2165-7556
Anna Sjörs, Joakim Dahlman, Torbjörn Ledin, Björn Gerdle and Torbjörn Falkmer
Hintergrund: Reisekrankheit hat sich bereits als leistungsmindernd erwiesen. In komplexen Arbeitsumgebungen ist eine anhaltende Leistungsfähigkeit trotz Reisekrankheit von entscheidender Bedeutung. Diese Studie konzentriert sich auf die Auswirkungen von Reisekrankheit auf die Kodierung und den Abruf von Wörtern. Darüber hinaus wurde die zeitliche Entwicklung psychophysiologischer Reaktionen und ihre Beziehung zur wahrgenommenen Reisekrankheit untersucht. Methoden: Vierzig gesunde Teilnehmer (20 Männer und 20 Frauen, Alter 19-51) führten während der Exposition gegenüber einer optokinetischen Trommel eine Kodierungs- und Abrufaufgabe durch und wurden mit 20 Kontrollpersonen (8 Männer und 12 Frauen, Alter 21-47) verglichen, die keiner Reisekrankheit ausgesetzt waren. Während der Exposition gegenüber der optokinetischen Trommel wurden Herzfrequenz, Herzfrequenzvariabilität, Hautleitfähigkeit, Blutvolumenpuls, Atemfrequenz und Hauttemperatur gemessen. Ergebnisse: Mäßige Reisekrankheit hatte keinen Einfluss auf die Fähigkeit, Wörter zu kodieren oder abzurufen. Die wahrgenommene Reisekrankheit stand in positivem Zusammenhang mit Herzfrequenz, Blutvolumenpuls und Hauttemperatur und in negativem Zusammenhang mit der Atemfrequenz. Schlussfolgerungen: Die psychophysiologischen Messungen zeigten keine konsistenten Muster sympathischer Aktivierung und parasympathischen Rückzugs, wie man erwarten konnte. Subjektive Berichte über fortschreitende Symptome sind wahrscheinlich immer noch die zuverlässigste Methode zur Beurteilung der Reisekrankheit.