ISSN: 2155-9880
Alexander Niecke*, Birna Bjarnson-Wehrens, Detlef Bernd Gysan, Hans Georg Predel, Christine zu Eulenburg, Hans Georg Predel und Christian Albus
Psychosoziale Risikofaktoren wie Depression, Angst und die Persönlichkeitsstörung Typ D („distressed“) sind mit einer früheren Entwicklung und einem schnelleren Fortschreiten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD) verbunden. Sie könnten daher Ziel von Primärpräventionsmaßnahmen sein, aber die Belege dafür sind spärlich. In Übereinstimmung mit vergleichbaren klinischen Studien lieferte die deutsche PreFord-Studie, eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT) zur Bewertung der leitlinienbasierten Primärprävention von CVD, keine Belege dafür, dass diese psychosozialen Risikofaktoren durch multimodale Verhaltensinterventionen wirksam behandelt werden können. Diese Nullergebnisse in der Primärprävention stehen im Gegensatz zu den Ergebnissen in der Sekundärprävention. Bislang ist es nicht möglich zu beurteilen, ob der fehlende Effekt früherer Studien auf psychosoziale Risikofaktoren in erster Linie auf die Struktur und/oder den Inhalt der Interventionen zurückzuführen ist oder ob andere Effekte dafür verantwortlich sein könnten. Neuere Erkenntnisse unterstreichen jedoch die Notwendigkeit gezielterer Ansätze.