ISSN: 2161-038X
Naoki Irie
Maternofetaler Mikrochimärismus ist ein weit verbreiteter, lebenslanger chimärer Zustand, der durch den Austausch kleiner Zellzahlen zwischen Mutter und Fötus während der Schwangerschaft entsteht. Dieses scheinbar triviale Phänomen erregt nun aufgrund seiner unerwarteten und tiefgreifenden Auswirkungen auf das Immunsystem Aufmerksamkeit. Ist die Plazenta beispielsweise wirklich eine immunologische Barriere? Wie können wir das innere Milieu trotz der Existenz eines immunologischen Fremdkörpers ausbalancieren? In dieser Übersicht werde ich die Vor- und Nachteile des maternofetalen Mikrochimärismus für unser Immunsystem (z. B. Toleranz, maternofetale Immunkrankheit, Geweberegeneration usw.) sowie die unbeantworteten, rätselhaften Aspekte des Mikrochimärismus aus immunologischer Sicht erörtern.