ISSN: 1948-5964
Shaikh J Uddin, Jayaram Bettadapura, Patrice Guillon, Darren Grice I, Suresh Mahalingam und Evelin Tiralongo
Hintergrund: Im letzten Jahrhundert haben Dengue- (DENV2), Chikungunya- (CHIKV) und humane Parainfluenzaviren (hPiV3) die Morbidität und Mortalität des Menschen sowie die Wirtschaft weltweit stark beeinflusst. Die aktuellen Therapieoptionen zur Behandlung von Infektionen mit diesen Viren sind stark eingeschränkt, sodass weiterhin nach neuen Wirkstoffkandidaten gesucht wird. Acrostichum aureum L. (Pteridaceae) ist ein Mangrovenfarn, der in Bangladesch und anderen Ländern als traditionelles Heilmittel für eine Vielzahl von Krankheiten, darunter auch Infektionen, verwendet wird.
Ziele: Isolierung und Strukturaufklärung neuer antiviraler Sekundärmetaboliten aus dem Methanolextrakt der oberirdischen Teile von A. aureum.
Materialien und Methoden: Der neue Phthalsäureester wurde isoliert (HPLC) und mithilfe von 1D- und 2D-NMR, MS und anderen spektroskopischen Methoden strukturell aufgeklärt. Die Verbindung wurde auf antivirale Aktivität gegen DENV2 und hPiV3 in Vero-Zellen unter Verwendung des Fluoreszenzfokus-Tests (FFA) und gegen das CHIKV-Virus in LLC-MK2-Zellen unter Verwendung des Plaque-Forming-Unit-Tests (PFU) getestet. Die Aktivität der isolierten Verbindung wurde außerdem mit ihrem bekannten Derivat verglichen.
Ergebnisse: In dieser Studie berichten wir über die Isolierung eines neuen Phthalsäureesters, 2''-(Methoxycarbonyl)-5''-Methylpentyl-2'-Methylhexylphthalat, aus den oberirdischen Teilen des bangladeschischen Mangrovenfarns Acrostichumaureum und seine antivirale Aktivität in vitro. Das neue Phthalat zeigte antivirale Aktivität gegen Dengue-Virus, humanes Parainfluenza-Virus und Chikungunya. Die stärkste Aktivität wurde gegen hPiV3 (EC50 29,4 μM) festgestellt und war geringfügig höher als die für die positive Kontrolle BCX 2798 ermittelte Aktivität (EC50 44 μM). Celluloseacetatphthalat wurde erstmals auch auf seine antivirale Wirkung gegen diese Viren getestet und erwies sich als inaktiv. Beide Verbindungen erwiesen sich als ungiftig gegen Vero- und LLC-MK2-Zellen.
Schlussfolgerung: Diese Studie zeigt, dass einige ausgewählte Phthalate eine starke antivirale Wirkung aufweisen und als potenzielle neue antivirale Wirkstoffe weiter untersucht werden sollten.