ISSN: 2165-7556
Kathryn E Sinden, Joy C MacDermid, Thomas R Jenkyn, Sandra Moll and Robert D’Amico
Hintergrund: Gültige und zuverlässige Instrumente zur Haltungsbewertung können Strategien zur Verletzungsprävention besser unterstützen. Dreidimensionale Bewegungsanalysen als Goldstandard zur Bewertung menschlicher Bewegungen sind in angewandten, beruflichen Situationen oft nicht durchführbar. So wird beispielsweise das Heben schwerer Lasten, das mit bekannten Verletzungsrisikofaktoren verbunden ist, beeinträchtigt, wenn Feuerwehrleute persönliche Schutzausrüstung (PSA) tragen. Aufgabensimulationen mit PSA erschweren die Methoden zur Haltungsbewertung. Daraus ergeben sich die Ziele der Studie: a) einen Proof of Concept mithilfe der Bewegungsanalysesoftware Dartfish zu erstellen, um die Rumpf- und Kniehaltung von Feuerwehrleuten während einer Hebeaufgabe mit PSA zu messen, und b) die Zuverlässigkeit dieses Ansatzes festzustellen. Methoden: Eine Stichprobe von zwölf aktiven Feuerwehrleuten hob einen hohen Rucksack vom Boden auf Schulterhöhe. Frontale und sagittale Rumpf- und Kniebeugewinkel sowie die vertikale Hüftverschiebung wurden mithilfe von Dartfish gemessen. Alle Messungen wurden am zweiten Tag zur Zuverlässigkeitsanalyse wiederholt. Die Haltung der unteren Extremitäten der Feuerwehrleute wurde anhand deskriptiver Statistiken charakterisiert. Intraklassen-Korrelationskoeffizienten, Standardmessfehler und minimale erkennbare Veränderung bestimmte die Zuverlässigkeit der Messungen von Rumpf- und Kniewinkel Hüftverschiebung. Ergebnisse: Feuerwehrleute zeigten eine Beugung des linken Knies von 150° ± 12°, eine Beugung des rechten Knies von 150° ± 13° und eine Rumpfbeugung von 98° ± 17°, wenn sie einen hohen Rucksack vom Boden auf Schulterhöhe hoben. Die vertikale Hüftverschiebung betrug 19 % ± 8 %, normalisiert auf die Körpergröße des Patienten. Die Ergebnisse der absoluten Zuverlässigkeit zeigen, dass die Kniehaltung der Feuerwehrleute mit Dartfish auf 5° und die Rumpfhaltung auf 9° genau beurteilt werden konnten. Schlussfolgerung: Obwohl die Messzuverlässigkeit der Rumpf- und Kniewinkel mit früheren vergleichbaren Studien war, wurden Genauigkeitsbeschränkungen und methodische Herausforderungen identifiziert. Zu den Protokollempfehlungen zur Optimierung der Zuverlässigkeit und Interpretierbarkeit gehört die Konzentration auf die Verwendung von Positionskoordinaten zur Ermittlung der Hüftverschiebung; Weitere Forschung zur Validierung dieses Ansatzes wird empfohlen. Zu den Implikationen gehört die Messung der Auswirkungen ergonomischer Konzepte zur Änderung der Arbeitsstrategien von Feuerwehrleuten als Reaktion auf bekannte Risikofaktoren für Verletzungen.