ISSN: 2376-130X
Jan C Biro
Eine Zusammenstellung der zuvor diskutierten Hauptideen zur Evolution des genetischen Codes wird präsentiert und durch bioinformatische Analysen von Daten zur Häufigkeit der Codon-Nutzung von 113 Arten ergänzt. Es wird vermutet, dass sich der aktuelle 64/20-Gencode (Nirenberg) und die damit verbundene Redundanz bei der Translation sukzessive aus einem viel einfacheren, primitiven Code entwickelt haben, der nur wenige AT-reiche Codons enthielt. Codongrenzen waren noch nicht definiert, sodass die Codons überlappend übersetzt wurden. Die anschließende Hinzufügung von GC-Basen (insbesondere der an der 1. und 3. Codonposition hinzugefügten) schuf die Voraussetzungen für die physikochemischen Definition der Codongrenzen und die Entwicklung einer nicht überlappenden Translation. Diese Ansicht wird durch bioinformatische Studien in der aktuellen Literatur sowie durch neue Erkenntnisse gestützt.