Anästhesie und klinische Forschung

Anästhesie und klinische Forschung
Offener Zugang

ISSN: 2155-6148

Abstrakt

Hervorragende Sachverständige versus Sachverständige mit Zeugenaussage; Wer kann zwischen Gerechtigkeit und Fahrlässigkeit unterscheiden?

Ashraf EL-Molla, Fawzia Aboul Fetouh, Rashed Alotaibi, Muteb Alotaibi, Shaker Youssif, Yasser Ali, Yehya Alwahbi, M. Taha, Shagun B. Shah und Vakhtang Shoshiashvili

Einleitung: Narkose ist die häufigste Todes- und Invaliditätsursache bei vollkommen gesunden jungen Patienten, die sich unkomplizierten Operationen unterziehen. In der medizinischen Praxis ist Fahrlässigkeit die häufigste Ursache medizinrechtlicher Verfahren. Fahrlässigkeit wird vor Gericht nachgewiesen, indem Sachverständige mit Zeugenaussage beauftragt werden, den Fall zu bearbeiten und ein faires
wissenschaftliches Gutachten zu erstellen. Wir wurden vom Angeklagten gebeten, den Fall zu untersuchen und ein Gutachten über seine Schuld abzugeben und unser beweisbasiertes medizinisches Gutachten für mögliche Einwände gegen die aktuelle Entscheidung vorzulegen. Wir werden medizinrechtliche Aspekte der Narkose und die Sorgfaltsstandards erörtern, an die sich Anästhesisten halten sollten, sowie einen Behandlungsfehler definieren. Die Rolle des Sachverständigen wird erklärt und die einzuhaltenden ethischen Richtlinien werden umrissen.

Falldarstellung: Ein 13 Monate alter männlicher Patient, 11 kg schwer, wurde für eine Tränenwegsoperation einer Vollnarkose unterzogen, wobei eine Inhalation mit Sevofluran und 0,9 mg/kg Rocuronium zur Erleichterung der endotrachealen Intubation verwendet wurde und ihm intravenös 2,27 µg/kg Fentanyl und 1,36 mg/kg Pethidin intramuskulär als intraoperative Analgesie verabreicht wurden. Die Operationsdauer und der Aufenthalt in der Aufwachstation (PACU) betrugen 45 Minuten (Min.) bzw. 80 Minuten. Auf der Station blieb der Patient 40 Minuten, danach erlitt er einen Herzstillstand und wurde 5 Minuten lang wiederbelebt, wobei er bleibende Hirnschäden erlitt. Das Gericht entschied gegen den Anästhesisten, der als fahrlässig angesehen wurde, da er keine Aufhebung des Muskelrelaxans verabreichte und auch die bezeugten Sachverständigen waren der Ansicht, dass die Atemdepression auf das narkotische Analgetikum zurückzuführen sei.

Schlussfolgerung: Unser Gutachten stützte sich auf evidenzbasierte Medizin, bezogen auf eine kritische Literaturübersicht, die darauf hinweist, dass dieser Fall im Rahmen der Pharmakodynamik/Pharmakokinetik von Rocuronium, Neostigmin, Fentanyl und Pethidin sowie der klinischen Dokumentation des Aufwach- und Stationspersonals sowie der Aussagen des Vaters des Patienten untersucht werden sollte. Abschließend lautete die Entscheidung des Gerichts nach unserer kritischen Überprüfung: Der Anästhesist ist nicht fahrlässig und wird die zuvor festgelegte finanzielle Entschädigung nicht zahlen.

Haftungsausschluss: Diese Zusammenfassung wurde mithilfe von Tools der künstlichen Intelligenz übersetzt und wurde noch nicht überprüft oder verifiziert.
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