ISSN: 2167-7948
R. Ciuni, C. Spataro, S. Nikosia, A. Biondi, F. Basile und S. Ciuni
Einleitung: Vaskulitis ist eine seltene Komplikation von Schilddrüsenmedikamenten, die bei Propylthiouracil, Carbimazol, Methimazol und Benzylthiouracil beobachtet wurde. Bei durch Benzylthiouracil verursachter Vaskulitis handelt es sich häufig um schwere Formen mit Nieren- oder Lungenbeteiligung, die unbehandelt lebensbedrohlich sein können. Wir beschreiben den klinischen Verlauf und die medizinische Behandlung von zwei Fällen schwerer Vaskulitis mit Alveolarblutung und Nierenbeteiligung bei zwei Patienten mit Morbus Basedow, die mit Benzylthiouracil behandelt wurden.
Fallbericht: Bei einer 36- und einer 33-jährigen Frau mit Morbus Basedow kam es nach 36 bzw. 144 Monaten Benzylthiouracil-Therapie zu einer Alveolarblutung und akutem Nierenversagen. Die Nierenbiopsie zeigte in beiden Fällen eine pauci-immune halbmondförmige Glomerulonephritis. Der Anti-Neutrophil-Cytoplasmatische-Antikörper (ANCA) war positiv (P-ANCA bei der ersten Patientin und c-ANCA bei der zweiten Patientin). Der Zustand der ersten Patientin besserte sich, als Benzylthiouracil nach einer Nachbeobachtung von 6 Monaten in Verbindung mit Kortikosteroiden und einer immunsupprimierenden Behandlung abgesetzt wurde. Die zweite Patientin starb jedoch nach derselben Behandlung an einer schweren Infektion.
Schlussfolgerung: Benzylthiouracil-Vaskulitis ist eine ernste Komplikation, aber die Prognose ist gut, wenn Diagnose und Behandlung frühzeitig erfolgen. Die Mortalität hängt jedoch vom Infektionsrisiko ab.