ISSN: 2167-7948
Johann I. Lew
Hintergrund: Papilläres Schilddrüsenkarzinom (PTC) tritt im Allgemeinen sporadisch auf, aber etwa 5 % der Fälle sind familiär bedingt. Darüber hinaus wurde die Familienanamnese als einflussreicher Risikofaktor für PTC festgestellt. Diese Studie ermittelt, ob Patienten mit einer Familienanamnese von Schilddrüsenkrebs aggressivere Varianten von PTC aufweisen.
Materialien und Methoden: Es wurde eine retrospektive Überprüfung der prospektiv gesammelten Daten von 1779 aufeinanderfolgenden Patienten durchgeführt, die sich einer Schilddrüsenentfernung unterzogen hatten. Die Patienten wurden in Patienten unterteilt, die eine Anamnese von PTC bei Verwandten ersten Grades hatten (n = 39) und solche, bei denen dies nicht der Fall war (n = 1740). Patienten mit PTC bei der endgültigen Pathologie wurden weiter unterteilt in Patienten mit weniger aggressiven (klassischen und follikulären) und Patienten mit aggressiveren (diffus sklerosierenden und hochzelligen) Varianten von PTC. Zum Vergleich der Gruppen wurde ein zweiseitiger Z-Test mit einem Signifikanzniveau von p < 0,05 verwendet.
Ergebnisse: Von den 1779 eingeschlossenen Patienten hatten 39 (2,2 %) eine Familienanamnese von PTC. Von den Patienten mit einer positiven Familienanamnese hatten 20 (51,2 %) PTC in der abschließenden Pathologie. Darüber hinaus hatten diese Patienten eine signifikant erhöhte Inzidenz aggressiverer Varianten von PTC mit 15,4 % (6/39) im Vergleich zu Patienten ohne Familienanamnese von PTC mit 2,7 % (47/1740) (p<0,05).
Schlussfolgerungen: Patienten mit einer positiven Familienanamnese von PTC haben eine signifikant höhere Inzidenz aggressiverer
PTC-Varianten. Eine positive PTC-Familienanamnese sollte daher als Risikofaktor für aggressivere Varianten betrachtet werden