ISSN: 2161-0487
Mary Geitona and Stella-Olga Milioni
Ziel: Die Haftbedingungen während der Inhaftierung wurden in Griechenland nicht ausreichend untersucht. Ziel dieser Studie war es, die Ansichten und die Zufriedenheit inhaftierter Frauen mit ihren Haftbedingungen im Frauengefängnis von Attika zu beleuchten. Methoden: 2014 wurde eine Querschnittsstudie durchgeführt. Ein halbstrukturierter Fragebogen wurde an diejenigen verteilt, die die Einschlusskriterien erfüllten und in die Studie aufgenommen wurden. Insassen, die in Einzelhaft waren, unter schweren psychischen Problemen litten oder die griechische Sprache nicht verstanden, wurden von der Studie ausgeschlossen. Die Teilnahme war nach mündlicher Zustimmung der Gefangenen freiwillig. Die Daten wurden durch persönliche Interviews erhoben und die erhaltenen Informationen anonymisiert. Es wurden deskriptive Statistiken, bivariate Analysen, Spearman-Korrelationskoeffizienten und qualitative Inhaltsanalysen verwendet. Die statistische Analyse wurde mit SPSS 20 durchgeführt. Ergebnisse: Von insgesamt 135 inhaftierten Frauen waren 101 zur Teilnahme an der Studie berechtigt und wurden angenommen. Der aktuelle psychische und gesundheitliche Zustand wurde von 55 % bzw. 27,7 % der Teilnehmer als schlecht/sehr schlecht eingestuft. Die überwiegende Mehrheit gab an, mit der Unterbringung, der Sauberkeit sowie der Ernährung im Gefängnis unzufrieden zu sein. 65 % nahmen an sozialen Wiedereingliederungsprogrammen teil und 66 % an körperlicher Betätigung. 73,3 % erklärten, dass der Hauptgrund für ihre Sorgen die Beziehung zu ihren Familienmitgliedern sei, und 37,6 % gaben an, dass sie während der Haft Unterstützung bei familiären Problemen erhalten hätten. Die allgemeine Zufriedenheit mit den Haftbedingungen im Hinblick auf das tägliche Leben der Gefangenen wurde von 67,3 % ebenfalls als gering eingestuft. Darüber hinaus bestätigten die Ergebnisse eine positive lineare Beziehung zwischen der Zufriedenheit mit den Haftbedingungen und dem Gesundheits-/psychischen Gesundheitszustand. Schlussfolgerung: Inhaftierte Frauen im Frauengefängnis von Attika scheinen mit den erlebten Haftbedingungen, die mit ihrem Gesundheitszustand in Zusammenhang stehen, nicht zufrieden zu sein. Unsere Ergebnisse sollten zu weiteren Untersuchungen anregen, um wirksamere Interventionen einzuführen, die darauf abzielen, das tägliche Leben und die Zukunft der Gefangenen nach der Entlassung zu verbessern.