ISSN: 2155-9880
Rhonda Spencer-Hwang, Synnove Fonnebo Knutsen, Mark Ghamsary, W. Lawrence Beeson, Keiji Oda, David Shavlik, Navin Jaipaul und Sam Soret
Hintergrund: Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass bestimmte Luftschadstoffe mit Morbidität und Mortalität aufgrund koronarer Herzkrankheiten (KHK) in Zusammenhang stehen und dass die Risiken je nach Geschlecht unterschiedlich sein können. Nierentransplantatempfänger wurden bereits zuvor als potenziell empfindliche Untergruppe identifiziert. Ziel dieser Studie war es, die möglichen Auswirkungen langfristiger Luftschadstoffe wie Ozon (O3) und Feinstaub (PM10) auf das Mortalitätsrisiko aufgrund koronarer Herzkrankheiten (KHK) zu untersuchen und festzustellen, ob es bei Nierentransplantatempfängern geschlechtsspezifische Unterschiede gibt.
Methoden: Diese retrospektive Kohortenstudie umfasste 38.101 (22.276 Männer und 15.825 Frauen) Personen, die über das US Renal Data System (USRDS) identifiziert wurden, darunter erwachsene Nierentransplantationsempfänger, die zwischen 1997 und 2003 transplantiert wurden und in den kontinentalen USA leben. Die über das nationale Umgebungsüberwachungsnetzwerk gesammelten Luftverschmutzungsstatistiken wurden aus dem Luftqualitätssystem (AQS) der US-Umweltschutzbehörde (EPA) entnommen. Die durchschnittlichen monatlichen Konzentrationen von O3 und PM10 wurden aus Umgebungsüberwachungsdaten berechnet und entsprechend dem Wohnort der Personen auf Postleitzahlenschwerpunkte interpoliert. Cox-proportionale Gefahrenmodelle wurden verwendet, um die Auswirkungen von Luftschadstoffen auf das Sterberisiko (KHK) abzuschätzen, wobei potenzielle Störfaktoren berücksichtigt wurden. Alle durchgeführten Analysen waren geschlechtsspezifisch.
Ergebnisse: Sowohl im alters- als auch im multivariablen Modell gab es einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Risiko einer tödlichen koronaren Herzkrankheit und O3 für Frauen (HR = 1,56, 95 % KI: 1,06–2,30), für Männer wurde kein signifikanter Zusammenhang festgestellt. O3 zeigte den stärksten Zusammenhang mit der Mortalität durch koronare Herzkrankheit bei Frauen mit einem HR = 1,57 (95 % KI: 1,07–2,30) nach Anpassung für PM10 im multivariablen Modell mit zwei Schadstoffen. Bei beiden Schadstoffen und über alle Modelle hinweg waren Frauen durchweg einem höheren Risiko ausgesetzt als Männer. Für PM10 wurde für beide Geschlechter kein signifikanter Zusammenhang festgestellt.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse unserer Studie haben potenzielle Auswirkungen auf Richtlinien und Vorschriften zur Luftverschmutzung. Das Geschlecht als höhere Risikokategorie kann bei der Entwicklung individueller Strategien zur Verringerung des KHK-Risikos für Nierentransplantationsempfänger relevant sein, um letztendlich das langfristige Überleben zu verbessern.