ISSN: 2155-9899
Seham A Abd El-Aleem und Entesar Ali Saber
Die Biologie der follikulären dendritischen Zellen (FDCs) ist im letzten Jahrzehnt zu einem wichtigen Forschungsgebiet geworden. Dieser Bericht soll
einen umfassenden Überblick über FDCs und ihre Beteiligung an physiologischen und pathologischen Zuständen geben.
FDCs sind einzigartige akzessorische Immunzellen, die zur Regulierung der humoralen Immunität beitragen. Sie sind Multitasking-
Zellen, die für die Organisation und Aufrechterhaltung der lymphatischen Architektur, die Induktion der Keimzentrumsreaktion,
die Produktion von B-Gedächtniszellen und den Schutz vor Autoimmunerkrankungen unerlässlich sind. Sie führen ihre Aktivitäten durch sowohl
antigengesteuerte als auch chemische Signale an B-Zellen aus. Über ihre physiologischen immunregulatorischen Funktionen hinaus sind FDCs
an der Pathogenese mehrerer immunbedingter Erkrankungen beteiligt, darunter HIV/AIDS, Prionenerkrankungen sowie chronische
Entzündungs- und Autoimmunerkrankungen. Im letzten Jahrzehnt wurden FDCs bei seltenen Neoplasien
des lymphatischen und hämatopoetischen Gewebes ausführlich untersucht.
FDCs spielen eine entscheidende Rolle bei der physiologischen Regulierung der Immunantwort. Eine Fehlregulierung der Immunantwort
ist die Folge, wenn FDCs Antigene jahrelang behalten. Dies führt zu einer konstanten Antigenstimulation der B-Zelle,
was zur Entwicklung von Immunerkrankungen führt. Auf FDCs gefangene Antigene sind resistent gegen therapeutische Eingriffe,
was zu Chronizität und Rezidiven führt.
Das Verständnis der FDC-Biologie ist für eine bessere Kontrolle der humoralen Immunität unerlässlich und öffnet die Tür für die therapeutische
Behandlung von FDC-vermittelten Immunerkrankungen.