ISSN: 2385-4529
Anissa Berraies, Houda Snen, Besma Hamdi, Jamel Ammar, Tahar Mestiri, Tarek Kilani, Agnès Hamzaoui
Hintergrund: Ziel der vorliegenden Studie war die Analyse der epidemiologischen, klinischen, radiologischen und endoskopischen Merkmale der Fremdkörperaspiration bei tunesischen Kindern. Methoden: Dies war eine retrospektive Studie an 76 Kindern mit Fremdkörperaspiration, die zwischen Januar 2002 und Januar 2013 für eine flexible und/oder starre Bronchoskopie in unsere Abteilung eingeliefert wurden. Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Kinder betrug 2,8 Jahre (Bereich: 1,58–6 Jahre). Von diesen waren 61,6 % zwischen einem und drei Jahren alt. Bei den aspirierten Fremdkörpern handelte es sich in 44,64 % der Fälle um Nüsse und Samen, davon 19,64 % Sonnenblumenkerne. Schalnadeln waren mit 7,9 % der Fälle der häufigste metallische Fremdkörper. Fast die Hälfte der Fälle trat innerhalb von 72 Stunden nach der Inhalation auf. Die Diagnose eines inhalierten Fremdkörpers verzögerte sich in 23,8 % der Fälle um mehr als 30 Tage. Bei 79,6 % der Probanden wurde bei der Befragung der Eltern ein typisches Penetrationssyndrom festgestellt. Die Röntgenaufnahme des Brustkorbs war in 18,5 % der Fälle normal. Alle Kinder wurden zuerst einer flexiblen Bronchoskopie oder nach einer starren Bronchoskopie unterzogen. Bei 73 (96 %) Kindern wurde der Fremdkörper während der flexiblen Bronchoskopie entdeckt. Elf Fremdkörper (15,2 %) wurden in unserer Abteilung sicher über das flexible Bronchoskop unter Vollnarkose entfernt. Bei 21,05 % der Kinder war eine Operation zur Entfernung des Fremdkörpers oder zur Behandlung von Komplikationen erforderlich. Schlussfolgerungen: Das Einatmen von Samen und Nüssen durch Kinder ist ein ernstes Problem. Aufklärung durch Ärzte und insbesondere Eltern ist der wichtigste Garant für eine deutliche Reduzierung der Morbidität und Mortalität bei dieser Krankheit.