ISSN: 2167-0870
Maria Eugenia Portilla Franco*, Fernando Tornero Molina, Jose Antonio Herrero Calvo, Pedro Gil Gregorio
Ziel: Angesichts des wichtigen Zusammenhangs zwischen Gebrechlichkeit und chronischer Nierenerkrankung (CKD) untersuchten wir den Prognosewert des Gebrechlichkeitsphänotyps (FP) bei älteren Patienten mit fortgeschrittener CKD und verglichen die Fähigkeit zweier etablierter Gebrechlichkeitsinstrumente, die Sterblichkeit vorherzusagen.
Methoden: Beobachtungsstudie mit zweijähriger Nachbeobachtung. Spanische Patienten ≥ 65 Jahre aus der nephrologischen Klinik des San Carlos Hospital, mit einer eGFR < 20 ml/min/1,73 m² und ohne Nierenersatztherapie. Alle Patienten wurden funktionell, kognitiv und ernährungsphysiologisch untersucht. Die Gebrechlichkeit wurde anhand des etablierten FP-Grenzwerts gemessen. Regressionsmodelle wurden durchgeführt, um zu bestimmen, ob Gebrechlichkeit mit höherer Sterblichkeit, Krankenhauseinweisungen und Dialysebeginn verbunden ist. Die Gebrechlichkeitsbeurteilungen umfassten die Short Physical Performance Battery (SPPB) und die Gehgeschwindigkeit.
Ergebnisse: Hundert Personen (62 % männlich; Durchschnittsalter 78,8 ± 7,1 Jahre) wurden untersucht und zeigten eine Gebrechlichkeitsprävalenz von 44,7 %. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 2,1 ± 0,2 Jahre, während der 34 % mit der Dialyse begannen und 24 % starben. Gebrechliche Patienten hatten ein erhöhtes angepasstes Sterberisiko (HR 5,4; 95 % KI: 1,859–15,866) und ein erhöhtes Risiko für eine Krankenhauseinweisung (OR 3,4; 95 % KI: 1,247–9,534). SPPB hatte eine bessere Vorhersagekraft bei der Schätzung des Sterberisikos nach zwei Jahren, ähnlich der von FP.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse untermauern den prognostischen Wert des FP bei der Beurteilung von Patienten mit fortgeschrittener CKD, den Einsatz des SPPB-Tools in der klinischen Praxis zur Risikostratifizierung von Patienten und den möglichen Nutzen der Einführung effektiver Interventionen zur Verbesserung oder Umkehrung des Gebrechlichkeitszustands und damit zur Verbesserung der Lebensqualität dieser speziellen Bevölkerungsgruppe.