ISSN: 2161-1068
Linda A. Larcombe, Neeloffer Mookherjee, Andrew M. Lodge, Jodie S. Brown, Lizette Denechezhe, Peter W. Nickerson und Pamela H. Orr
Ziele: Das natürliche Resistenz-assoziierte Makrophagenprotein 1 (NRAMP1) reguliert die Anfälligkeit für Infektions- und Autoimmunerkrankungen. NRAMP1-Genpolymorphismen stehen mit der Anfälligkeit für Tuberkulose in Zusammenhang. Die Häufigkeit von NRAMP1-Genpolymorphismen wurde daher in drei Untergruppen der Manitoba First Nations (Dene, Cree und Saulteaux) mit unterschiedlichen, aber hohen Tuberkuloseraten (636/100.000, 496/100.000 bzw. 0/100.000) untersucht.
Methoden: Von 281 Studienteilnehmern aus drei Untergruppen der First Nations (Dene (N=108), Cree (N=41), Saulteaux (N=49)) und einer nicht-indigenen kanadischen Gruppe (europäischer Abstammung) (N=83) wurden venöse Blutproben gesammelt. Genomische DNA wurde extrahiert und vier Einzelnukleotidpolymorphismen im NRAMP1-Gen (5′ (GT)n, -274 (C/T), Intron 4 (469+14 G/C), D543N (G/A)) wurden mittels Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus genotypisiert. Die NRAMP1-SNP-Allelfrequenzen wurden gezählt und zwischen den untersuchten Untergruppen verglichen.
Ergebnisse: Die Dene-Untergruppe wies im Vergleich zur Gruppe europäischer Abstammung signifikant unterschiedliche Allelfrequenzen von NRAMP1 (5′(GT)n, -274 (C/T), Intron 4(G/C), D543N (G/A)) auf. Die NRAMP1-Allelfrequenzen bei D543N (G/A) und Intron 4(G/C) unterschieden sich signifikant zwischen den Cree und der Gruppe europäischer Abstammung, während sich die Allelfrequenzen der Saulteaux nicht signifikant von denen der Gruppe europäischer Abstammung unterschieden. Zwei Untergruppen (Dene und Cree) wiesen eine höhere Frequenz des NRAMP1 D543N (A)-Allels auf, das in anderen Populationen mit Tuberkulose in Verbindung gebracht wird.
Schlussfolgerung: Hohe, aber unterschiedliche Tuberkuloseraten unter den First-Nation-Untergruppen in Manitoba hängen mit sozialen Faktoren zusammen, die die Gesundheit bestimmen (z. B. Armut, Rassismus, unzureichende Wohnverhältnisse), aber andere potenzielle Risikofaktoren wie Genpolymorphismen, die mit Tuberkulose in Zusammenhang stehen, wurden erst kürzlich untersucht. Die Häufigkeit von NRAMP1-Allelen war bei Dene, Cree und Saulteaux unterschiedlich und ihre Rolle bei der Anfälligkeit/Resistenz gegenüber Tuberkulose muss weiter untersucht werden.