ISSN: 2157-7013
Olivier Choussy, Alexandre Paviot, Olivia Abramovici, Aude Lamy, Danièle Dehesdin und Jean-Christophe Sabourin
Hintergrund: Vergleich des genetischen Profils und Phänotyps des sinunasalen intestinalen Adenokarzinoms (ITAC) und des kolorektalen Adenokarzinoms.
Methoden: Zwischen 1983 und 2001 wurden 41 Patienten am Universitätsklinikum Rouen wegen eines Siebbeinadenokarzinoms behandelt. Alle pathologischen Proben wurden gemäß der neuen Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation von 2005 neu zugeordnet. Es wurde eine immunhistochemische Studie durchgeführt, um die Expression von EGFR und CDX2 zu bewerten. 38 der 41 Tumorproben wiesen ausreichend DNA für eine KRAS- und EGFR-Mutationsanalyse auf. Das SNaPshot®-Multiplexsystem wurde verwendet, um das Vorhandensein der häufigsten Mutationen zu bestimmen (befindet sich in den Exons 18, 19, 20 und 21 für EGFR und in Exon 2 [Codon 12 und 13] für KRAS).
Ergebnisse: Von den 41 Patienten waren 37 Männer und 4 Frauen. Das Durchschnittsalter bei der Vorstellung betrug 63,6 Jahre (Bereich: 40,7–86,4 Jahre). Bei 32 Patienten wurde eine berufliche Exposition dokumentiert, davon 31 Fälle mit Holzexposition und einer mit Lederexposition. Von den 38 genotypisierten Tumoren waren 35 ITAC (33 Männer und 2 Frauen), und bei 29 (85 %) dieser Patienten wurde eine Holzexposition festgestellt. CDX2-Expression war bei 31 der 35 ITAC (89 %) vorhanden und fehlte bei den 3 nicht-intestinalen Adenokarzinomen. EGFR wurde bei 29 der 35 ITAC (83 %) mit unterschiedlicher Expression exprimiert: 19 (56 %) 1+, 7 (21 %) 2+ und 3 (6 %) 3+ Immunopositivität und die 3 Nicht-ITAC wiesen 1+ EGFR-Positivität auf. In der Serie wurde keine EGFR-Mutation gefunden. Bei KRAS wiesen 5 der 35 ITAC (14 %) eine KRAS-Exon-2-Mutation auf, und bei den 3 nicht-intestinalen Adenokarzinomen handelte es sich um KRAS-Wildtyp.
Schlussfolgerung: Die CDX2-Immunhistochemie könnte ein nützliches Instrument zur Unterscheidung von ITAC sein. Phänotypische und genotypische Ähnlichkeiten zwischen ITAC und kolorektalen Karzinomen könnten zu klinischen Studien mit einer Anti-EGFR-Therapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem ITAC führen.