ISSN: 2161-038X
Munazzah Rafique, Solaiman Alobaid und Dania Aljaroudi
Riesenprolaktinome sind seltene Hypophysentumore, die bei Kindern und Jugendlichen auftreten. Die Hypophyse steuert Stoffwechsel, Wachstum, sexuelle Reifung, Fortpflanzung, Blutdruck und andere lebenswichtige körperliche Funktionen. Ein 15-jähriges Mädchen kam mit Kopfschmerzen, verschwommener Sicht, primärer Amenorrhoe und deutlich erhöhten Prolaktinwerten (PRL) mit einem Ausgangswert von 344.727 µg/l vor. Turner-Syndrom, Müller-Agenesie, hypothalamische Amenorrhoe und primäre Ovarialinsuffizienz wurden durch Labor- und Röntgenuntersuchungen ausgeschlossen. Eine erste Computertomografie des Gehirns ergab ein riesiges Hypophysenadenom und eine Ultraschalluntersuchung einen infantilen Uterus. Eine Hypophysenresektion bestätigte das Prolaktinom. Durch medikamentöse Behandlung wurde die Menstruation wiederhergestellt und die Gebärmutter- und Eierstockparameter verbesserten sich mit zunehmender Endometriumdicke und Follikeln in den Eierstöcken. Das Wiederauftreten der Symptome und die Behandlungsresistenz machten jedoch chirurgische und radiologische Eingriffe erforderlich. Dieser Fallbericht lenkt die Aufmerksamkeit auf die Rolle von Prolaktin bei der Gebärmutterentwicklung und die Notwendigkeit, den Prolaktinspiegel in wichtige Untersuchungen bei Patientinnen mit primärer Amenorrhoe einzubeziehen.