ISSN: 2150-3508
Stephen Long*, Richard Ffrench-Constant, Kristian Metcalfe und Matthew J Witt
Die einheimische Europäische Auster (Ostrea edulis) ist in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet aufgrund von Überfischung zurückgegangen, eine Situation, die sich in den Austernbeständen weltweit widerspiegelt. In England gibt es noch drei Austernfischereien (Fal, Solent und Themsemündung). Die Austernfischerei in Fal wendet allerdings traditionelle Methoden an, bei denen handgezogene Bagger von Ruderkähnen oder unter Segeln eingesetzt werden, und beherbergt die letzte kommerzielle Segelflotte in Europa. Vor dem Hintergrund vorübergehender Schließungen zum Schutz der schwindenden Bestände im Solent und der Themsemündung untersucht diese Studie, ob die Langlebigkeit der Austernfischerei in Fal mit den traditionellen Methoden zusammenhängt, die seit Jahrhunderten angewendet werden. Mittels GPS-Tracking in Kombination mit Beobachtern an Bord zeigen wir, dass das Baggern unter Segeln im Vergleich zu moderneren, mechanisch betriebenen Methoden, die anderswo eingesetzt werden, ineffizient ist. Eine Überprüfung historischer Anlandungen legt nahe, dass sowohl die Gesamtanlandungen als auch der Fischereiaufwand zurückgegangen sind. Die Fischerei scheint Zyklen der Überfischung und eine Schließung aufgrund einer Krankheit durchgemacht zu haben. Der Schlüssel zum langfristigen Überleben der Fal-Austernfischerei könnte jedoch mit der traditionellen Methode des Baggerns zusammenhängen. Schätzungen zufolge würde eine Umstellung von traditionellen Methoden auf moderne Techniken zu einer mehr als neunfachen Steigerung des Aufwands pro Saison führen. Die präsentierten Daten heben diese einzigartige Fischerei als Gegenfakt zu den Machtsteigerungen hervor, die in der kommerziellen Fischerei im letzten Jahrhundert zu verzeichnen waren, und dienen als Bezugspunkt für zukünftige Studien.