ISSN: 2327-4972
Desale Demelash, Toyeb Yasine*, Wondwosen Mebratu
Hintergrund: Früherkennung und sofortige Inanspruchnahme medizinischer Hilfe sind wichtige Schritte zur Erhöhung der Überlebenschancen von Kindern und zur Senkung der Sterblichkeit. Viele Todesfälle bei Kindern sind auf eine verspätete Inanspruchnahme medizinischer Hilfe zurückzuführen, und die Kindersterblichkeit ist noch nicht ausreichend bekämpft. Trotz des großen Potenzials der Gesundheitssuche von Müttern bei häufigen Kinderkrankheiten zur Senkung der Kindermorbidität und -sterblichkeit ist ihr Status im Untersuchungsgebiet nicht gut bekannt. Daher war das Ziel dieser Studie, die Gesundheitssuche von Müttern/Betreuern und die damit verbundenen Faktoren für Kinderkrankheiten in der Stadtverwaltung Woldia im Jahr 2019 zu untersuchen.
Methoden: Vom 28. Februar bis 28. März 2019 wurde eine gemeindebasierte Querschnittsstudie mit einer Stichprobe von 662 Müttern/Betreuern durchgeführt. Zur Auswahl der Stichproben wurde eine einfache Zufallsstichprobenmethode verwendet. Die Daten wurden mit Epidata Version 3.1 eingegeben und zur Analyse in die Software SPSS Version 20 übertragen. Ein binäres logistisches Regressionsmodell wurde verwendet, um mit der abhängigen Variable verbundene Faktoren zu identifizieren. Die bereinigte Odds Ratio mit p-Wert <0,05 und 95% Konfidenzintervall wurde verwendet, um die Stärke der Assoziation anzuzeigen.
Ergebnis: Insgesamt wurden 662 Mütter/Betreuerinnen in die Analyse einbezogen und die Rücklaufquote betrug 98,6 %. Von diesen suchten 399 (60,27 %) Mütter medizinische Versorgung in Gesundheitseinrichtungen. Derzeit verheiratete Frauen [AOR = 1,92, 95 % CI (1,14, 3,22)], Kontakt zu Massenmedien [AOR = 5,56; 95 % CI (3,34, 9,26)], wahrgenommene Schwere der Erkrankung [AOR = 4,24, 95 % CI (2,80, 6,43)], berufstätige Mütter/Betreuerinnen [AOR = 1,96, 95 % CI (1,13, 3,38)] suchten im Vergleich zu ihren Pendants eher medizinische Versorgung für ihre Kinder.
Schlussfolgerung: Mehr als die Hälfte der Mütter/Betreuerinnen suchten im Untersuchungsgebiet zum Zeitpunkt der Erkrankung medizinische Hilfe für ihre Kinder. Familienstand, beruflicher Status, Kontakt zu Massenmedien, wahrgenommene Schwere der Erkrankung und Art der berichteten Symptome waren ausschlaggebende Faktoren für das Suchverhalten bei der medizinischen Versorgung.