ISSN: 2155-9570
Jan Lestak, Jaroslav TintÄ›ra, Martin KynÄ l, Zuzana Svata und Pavel Rozsival
Einleitung: Es wurden funktionelle und strukturelle Veränderungen des zentralen Nervensystems untersucht, die dem Hochdruckglaukom (HTG) und dem Normaldruckglaukom (NTG) entsprechen.
Methoden: In vier Patientengruppen wurden 80 Augen von 40 Patienten untersucht. Die erste Gruppe von 30 Patienten hatte drei Arten von HTG: 10 mit primärem Offenwinkelglaukom (POAG), 10 mit Pigmentglaukom (PG) und 10 der überwachten Patienten hatten Pseudoexfoliativglaukom (PEXG). Die letzte Patientengruppe bestand aus 10 Patienten mit NTG. Ein Vergleich des Gesichtsfelds, GDx, Makulavolumens, PERG und PVEP wurde mit der Kontrollgruppe durchgeführt, die aus 40 Augen von 20 gesunden Probanden mit vergleichbarem Alter und vergleichbarer Refraktion bestand.
In der Gruppe der Patienten mit HTG und NTG untersuchten wir die funktionellen Veränderungen im Gehirn mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRI). Wir untersuchten 9 Patienten mit HTG in verschiedenen Stadien und 8 NTG-Patienten (Stadium initial bis mittel) mithilfe von fMRI mit optischer Stimulation. Die Gehirnaktivierungen in beiden Patientengruppen wurden mit einer Gruppe von 8 gesunden Kontrollpersonen verglichen. Darüber hinaus wurde die Größe des seitlichen Kniehöckers bei diesen Patienten mit HTG und verschiedenen Stadien von NTG verglichen.
Ergebnisse: Patienten mit PG wiesen den höchsten Schädigungsgrad des Sehnervenwegs auf. Im NTG hingegen war die Ganglienzellschicht relativ normal, es wurden jedoch signifikante pathologische Veränderungen im Sehnervenweg festgestellt. Die Einschränkung der visuellen Kortexaktivierung weist darauf hin, dass das Fortschreiten des Hochdruckglaukoms den funktionellen Veränderungen im zerebralen Kortex entsprach. Ein ähnliches Verhalten wurde bei Patienten mit NTG nicht beobachtet. Wir konnten auch eine Verminderung des lateralen Kniehöckers (LGN) sowohl im HTG als auch im NTG nachweisen.
Schlussfolgerung: Wir kommen zu dem Schluss, dass bei HTG unterschiedlicher Ätiologie der Schaden im gesamten Sehnervenweg auftritt. Basierend auf unserer Erfahrung sowie der medizinischen Literatur glauben wir, dass HTG und NTG unterschiedliche Krankheiten sind und daher auch ein unterschiedlicher Ansatz verfolgt werden sollte.