ISSN: 2167-7700
Christopher KO Williams
Zusammenfassung Hintergrund: Zu den Hauptfaktoren für das Versagen der Behandlung bei Burkitt-Lymphomen (BL) bei nigerianischen Kindern zählen Arzneimittelresistenz und der „Sanctuary Effect“ des zentralen Nervensystems (ZNS). Eine randomisierte Phase-II-Studie mit hochdosiertem Cytosinarabinosid wurde konzipiert, um beide Probleme anzugehen. Materialien und Methoden: Kinder mit fortgeschrittener BL, mit oder ohne Beteiligung des ZNS, die von 1984 bis 1985 im University College Hospital in Ibadan, Nigeria, behandelt wurden und eine Lebenserwartung von mindestens einem Monat hatten, wurden randomisiert einem experimentellen (RI) Behandlungsschema mit Cyclophosphamid (CTX) 1000 mg/m2 IV an Tag 1, Vincristin (VCR) 2,0 mg/m2 IV an Tag 1, Cytosinarabinosid (AC) 50 mg/m2 alle 12 Stunden × 6 Dosen in den Zyklen 1 und 4 sowie 1000 mg/m2 alle 12 Stunden × 4 Dosen und 50 mg/m2 alle 12 Stunden × 2 Dosen für die Zyklen 2 und 3, Zyklen alle 14 Tage × 4 Zyklen, zugeteilt; oder ein Standardschema (R II) mit CTX 1000 mg/m2 IV Tag 1, VCR 2,0 mg/m2 IV Tag 1, AC 50 mg/m2 alle 12 Stunden × 6 Dosen alle 14 Tage × 4 Zyklen. AC 50 mg/m2 wurde an den Tagen 1 und 5 jedes Zyklus intrathekal verabreicht. Ergebnisse: Die Rate der vollständigen Remission (CR) bei RI vs. R-II betrug 9/9 (100 %) vs. 6/11 (54,5 %), die partielle Remission 0/9 vs. 4/11 (36,4 %), die Nicht-Remission 0/9 vs. 1/11 (9,1 %) und die Wahrscheinlichkeit des Gesamtüberlebens (OS) 64 % vs. 19 %. Die damals aufgetretenen Herausforderungen, darunter Personalmangel und unzuverlässige Medikamentenversorgung, wirken sich auch drei Jahrzehnte später noch auf die Behandlung von BL aus, wie 10 nigerianische Institutionen zwischen 1984 und 2014 berichten. Kostenbedingte, gesundheitspolitische und personelle Defizite führen zu schlechten Ergebnissen (CR < 35 % und OS < 5 %). Schlussfolgerung: HDAC überwindet die Medikamentenresistenz und den CNS-Schutzeffekt bei BL und könnte als Grundlage für die Krebschemotherapieforschung in Afrika südlich der Sahara dienen, sofern kulturelle Defizite behoben werden.