ISSN: 2167-0870
Donald E Greydanus
Eine Anti-Impf-Stimmung gibt es, seit Edward Jenner im Fin de Siècle des 18. Jahrhunderts in England erstmals das Konzept der Immunisierung vorstellte. In diesem Artikel werden historische Perspektiven im Zusammenhang mit gegensätzlichen und schädlichen Ansichten gegenüber Impfungen untersucht. Ärzte und Wissenschaftler sind oft verblüfft, wie scheinbar intelligente und fürsorgliche Eltern zu dem Schluss kommen können, dass wissenschaftlich validierte Impfstoffe für ihre Kinder gefährlich sind, und diese Eltern dazu veranlassen, einige oder sogar alle von großen medizinischen Organisationen auf der ganzen Welt empfohlenen Impfstoffe abzulehnen. Die scharfe Philippika der Impfgegner kann
der Wissenschaftsgemeinschaft unaufrichtig und mutlos erscheinen; leider wird diese antipodische Schmährede von einigen Mitgliedern der Öffentlichkeit oft positiv wahrgenommen und das schon seit unzähligen Äonen. Die Impfgegner sind keine flüchtige Bewegung von liliputanischen Ausmaßen, sondern ein antiker, aranthischer Strohmann-Irrtum mit tiefen Wurzeln im Zeitgeist des Homo sapiens, der hilflosen Kindern durch durch Impfung vermeidbare Krankheiten tragisches Leid zugefügt hat und zufügen wird. Die Wertschätzung solcher Konzepte kann bei der Entwicklung von Strategien zur Verbesserung dieser Impfgegner des 21. Jahrhunderts hilfreich sein. Man kann genau abschätzen, dass das Versäumnis, solche Probleme wirksam anzugehen, trotz der anhaltenden und beeindruckenden Fortschritte in der Vakzinologie nur zu mehr Impfverweigerungen führen wird. Die moderne Wissenschaft hat kein Nepenthe für die Eltern, die unnötig Kinder verloren haben, weil diese kostbaren Kleinen nicht gegen eine durch Impfung vermeidbare Krankheit geimpft wurden. Das Schweigen der Impfgegner und -gegner in solchen Fällen ist ohrenbetäubend und pantagruelisch.